Adendorf. Nach dem Lockdown zogen drei Spieler ihre Zusage zurück. Das wirft die Kaderplanung des Regionalligisten über den Haufen.

Viele Stunden saßen Geschäftsführer Finn Sonntag, Trainer Andris Bartkevics und Co-Trainer Falko Kucharek in den vergangenen Tagen zusammen – es gab jede Menge zu besprechen beim Adendorfer Eishockey-Club (AEC). Sah es nach dem Abbruch der vergangenen Saison noch so aus, als ob die Kaderplanung für die Regionalligasaison 2021/2022 ein Leichtes wäre, da grundsätzlich alle Spieler ihre Bereitschaft zum Bleiben signalisiert haben, änderte sich im nächsten Lockdown eine ganze Menge. Vor allem änderten Spieler ihre Meinung. Ein Zustand, der den Verantwortlichen Sorgenfalten auf die Stirn trieb.

Gerade im Sturm mussten die Heidschnucken viele Abgänge hinnehmen. Matthias Oertel, Colin Sturm und Josh Stephens zogen ihre Zusage für die kommende Saison in Adendorf zurück. Oertel und Sturm schlossen sich Vereinen in Hamburg an, um kürzere Fahrten zum Training und zu den Heimspielen zu haben. Stephens möchte die Chance nutzen, sich für höhere Aufgaben bei einem Oberligaverein zu empfehlen.

Späte Entscheidungen bei Benjamin Hanke und Connor Schulz

Unsicher ist darüber hinaus der Verbleib von Stürmer Benjamin Hanke und AEC-Eigengewächs Connor Schulz. Veränderungen im Privatleben erlaubten jeweils erst kurz vor Saisonstart eine Entscheidung über Zu- oder Absage, berichtet Geschäftsführer Finn Sonntag. „Beide Spieler können zurzeit nicht in die Planungen aufgenommen werden.“

Einig waren sich das Trainerduo Bartkevics und Kucharek sowie Finn Sonntag angesichts der unerwarteten Abgänge in der Offensive, den künftigen Kader den neuen Gegebenheiten anzupassen und vor allem für den Angriff Verstärkungen zu suchen. Das Angebot eines neuen Vertrages für die Verteidiger Cole Sonstebo und Brandon Schaber zog der Adendorfer EC daher zurück. Die aus Nordamerika stammenden Spieler waren mit ihrer Zusage zögerlich gewesen, natürlich spielen die Auswirkungen der Coronapandemie dabei eine Schlüsselrolle. Sonstebo war schon zweimal vergeblich nach Adendorf gereist, ohne eine Saison spielen zu können.

Zwei Verteidiger erhalten nun doch keinen neuen Vertrag

„Brandon und Cole sind zwei ausgezeichnete Verteidiger und großartige Menschen. Es tut mir leid, dass wir uns von ihnen trennen müssen. Aber wir können nicht mit der doppelten Anzahl an Verteidigern und fast ohne Stürmer in die Saison gehen“, begründet Finn Sonntag die Trennung. Ein Vertragsangebot erhalten hat hingegen Verteidiger Vladimir Port aus Tschechien.

Um die unerwarteten Abgänge zu kompensieren, führe der Adendorfer EC derzeit Gespräche mit interessanten Kandidaten und hoffe, in naher Zukunft erste Erfolge vermelden zu können.

Neben den Abgängen und Unsicherheiten gibt es auch positive Nachrichten. Mehrere Spieler haben ihren Vertrag verlängert und gehen eine weiteres Jahr für Adendorf aufs Eis. Das gilt für die Goalies Andreas Bierzahn und Matthias Rieck, die Verteidiger Max Petersen und René Wegner sowie die Stürmer Denny Böttger, Vadim Kulabuchov und Tufan Salfeld. Ebenfalls unterschrieben aus Kanada zurückgekommen sind die Verträge der Zwillinge Allan und Michael Pruss.

Alle acht Vereine bleiben in der Regionalliga Nord an Bord

Keine Veränderungen gibt es in der Besetzung der Regionalliga Nord. Die Vereinsvertreter verständigten sich darauf, an den Beschlüssen des vergangenen Jahres festzuhalten. Acht Vereine aus Adendorf, Hamburg (HSV), Braunlage (Harzer Falken), Timmendorfer Strand, Salzgitter, Sande, Bremen und Harsefeld absolvieren eine gemeinsame Doppelrunde mit insgesamt 28 Saisonspielen, ehe es im März 2022 für die ersten vier der Tabelle in die Play-offs geht. Trotz der derzeit schwierigen Umstände hält der Adendorfer EC an seinem Saisonziel fest: dem Erreichen der Top-4.