Buchholz/Buxtehude. Wie sich die Mannschaften vom Buxtehuder SV und Buchholz 08-Rosengarten auf die kommende Saison der Handball-Bundesliga vorbereiten.

Während der langjährige Buxtehuder Partnerverein seit geraumer Zeit international, auf stark besetzten Turnieren und mehrmals gegen andere Erstligavereine testet, war der Vergleich mit dem Buxtehuder SV das erste sportliche Highlight der Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten seit Beginn ihrer Saisonvorbereitung. Nach der knappen 26:27 (14:15)-Niederlage kann getrost festgestellt werden, dass sich die Luchse sportlich nicht hinter dem BSV verstecken müssen.

In der ersten Halbzeit waren sie sogar einmal mit fünf Toren in Führung gegangen. Zwei Minuten vor Schluss lagen sie erstmals wieder vor Zuschauern in der heimischen Nordheidehalle mit 26:25 sogar noch in Führung und verlangtem dem BSV bis zum Ende alles ab. Dessen Trainer Dirk Leun sprach hinterher von einem guten Test, einem sehr intensiven Spiel mit echtem Derbycharakter gegen einen hochmotivierten Gegner. Darin steckte viel Anerkennung für die Luchse, die nach der erfolgreichsten Saison in der Vereinsgeschichte erstmals die Klasse halten und ins Finale um den DHB-Pokal einziehen konnten. Trotz einer wenig spektakulären Saisonvorbereitung ist das Team offensichtlich sportlich auf einem guten Weg.

Immer noch fehlen verletzte Spielerinnen

Bei allen Unterschieden in den Ansprüchen und Möglichkeiten, eines haben beide Vereine gemeinsam: zwei Wochen vor Saisonbeginn fehlen ihnen immer noch etliche Spielerinnen, die an zum großen Teil langwierigen Verletzungen laborieren. Beim Buxtehuder SV ist das mit Lea Rühter, Annika Lott, Mieke Düvel, Mia Lakenmacher, Meret Ossenkopp und Lone Fischer gleich ein halbes Dutzend, zum großen Teil Leistungsträgerinnen. Einziger Lichtblick: Lisa Antl feierte gegen die Luchse 19 Wochen nach einer Fuß-Operation ihr Comeback, erzielte dabei ein Tor und holte drei Siebenmeter für ihre Mannschaft heraus.

Bei den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten herrscht ebenfalls eine angespannte Personalsituation. Mit Jessica Inacio, Marleen Kadenbach und Kim Berndt stehen gleich drei wichtige Führungsspielerinnen nicht zur Verfügung. Das Prekäre an dieser Situation ist, dass bei allen drei Rückraumspielerinnen eine Rückkehr in den Kader der Luchse zeitlich noch nicht einmal absehbar ist.

Die Handball-Luchse stehen vor einer großen Herausforderung

Nach ihren Kreuzbandrissen befinden sich Torhüterin Mareike Vogel und Kreisläuferin Svea Geist zwar auf dem Weg der Besserung. Doch auch auf einen Einsatz dieser beiden Akteurinnen werden die Luchse noch eine geraume Zeit warten müssen. Gegen den Buxtehuder SV rückte mit Anika Kilian eine Oberligaspielerin aus dem zweiten Damenteam in den Kader auf, die zuletzt bei Mainz 05 spielte. Mit den zur Zeit einsatzfähigen Spielerinnen wird es für die Handball-Luchse eine große Herausforderung, in der kommenden Saison die gesteckten Ziele zu erreichen, ist Geschäftsführer Sven Dubau klar.

„Trotz aller Widrigkeiten läuft die Vorbereitung aber erfreulich gut für uns. Das Team zieht voll mit und unsere Neuzugänge machen enorme Fortschritte und sind schon gut integriert. Ich verkenne aber auch nicht, dass wir im Rückraum mindestens eine neue und erfahrene Spielerin benötigen, wenn wir nicht weitere Verletzungen in Kauf nehmen wollen,“ so Dubau weiter.

Trainer zufrieden mit den Leistungen in der Abwehr

Einen Notkauf schloss der Geschäftsführer aber aus. Trainer Dubravko Prelcec und seine neue Co-Trainerin Heike Axmann haben im Test gegen den Buxtehuder SV viel Gutes gesehen. Prelcec: „Ich war sehr zufrieden mit unserer 3:2:1-Abwehr in der ersten Halbzeit. Meine Mannschaft hat Teamgeist und Kampfeswillen gezeigt.“ Arbeiten müsse man noch am Entscheidungsverhalten. „Wir dürfen nicht immer nur die einfache Lösung suchen.“

Nach einem freien Wochenende geht es in der kommenden Woche ins Trainingslager in Buchholz. Sonnabend steht ein Testspiel gegen den dänischen Erstligisten SonderjyskE Handbold in Dänemark auf dem Programm. Danach gilt die Konzentration der Bundesliga.

Buxtehude schaffte im Derby doch noch einen Sieg

Der BSV spielte gegen die Luchse 50 Minuten mit der offensiven 5:1-Abwehr. Trainer Dirk Leun: „Wir hatten in der Abwehr große Probleme, nicht die richtige Körpersprache und haben vorne zu früh und schlecht geworfen und uns zu viele Konter eingefangen.“ Seine Mannschaft steigerte sich aber, drehte noch in der ersten Halbzeit das Spiel und führte zur Pause mit 15:14.

Auch in der zweiten Halbzeit fehlte dem BSV im Angriff lange Zeit die Präzision. In den letzten zehn Minuten stellte Leun die Abwehr auf 6:0 um und nach einer Auszeit sicherten Isabelle Dölle und Liv Süchting mit zwei präzisen Abschlüssen den knappen Sieg. Auch Leun erwartet eine schwere Saison: „Die Bundesliga war noch nie so ausgeglichen.“ Auf dem Programm des Buxtehuder SV stehen ein weiteres international besetztes Turnier in Oldenburg an diesem Wochenende und ein letzter Test am 28. August in der Halle Nord gegen die HSG Blomberg-Lippe. Dann will auch der BSV erstmals wieder vor Zuschauern in eigener Halle spielen.