Mienenbüttel. Das Unternehmen soll nun „Provio Biosciences GmbH“ heißen – und der Betriebsteil in Mienenbüttel wird abgespalten.

Das bisher in Neugraben, bei Plön und in Mienenbüttel ansässige „Laboratory of Pharmacology and Toxicology“ (LPT) wird seinen Namen ändern, kündigte das Unternehmen jetzt in einer Mitteilung an: Künftig werde man als „Provio Biosciences GmbH und Co. KG“ firmieren, um den Unternehmenszweck besser zum Ausdruck bringen zu können. „Pro Vio“ bedeute Leben, "Biosciences“ sei die Wissenschaft für Leben und Umwelt, heißt es in der Mitteilung.

Wie berichtet, waren LPT nach heimlich aufgenommenen Video-Aufnahmen durch Tierschützer vor allem Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen worden. Es kam zu Demos und Mahnwachen von Tierschützern vor den Standorten. Der Betrieb des seit Jahrzehnten bestehenden Tierversuchslabors am Standort Mienenbüttel wurde vom Landkreis Harburg zudem untersagt.

Während der Betrieb in Neugraben inzwischen wieder aufgenommen wurde, soll der Standort Mienenbüttel einem neuen Tierzentrum für Fundtiere aber auch zur Unterbringung von gefährlichen Hunden überlassen werden.

LPT-Labor hat neuen Namen und neues Management

Ein Grund für den neuen Namen sei auch der Umbau des Unternehmens, eine Neuordnung des Anlagevermögens, ein Wechsel im Management und eben die Aufgabe und Abspaltung des Betriebsteils in Mienenbüttel, heißt es weiter in der Mitteilung.

Mit dem neuen Namen solle zudem der Beitrag des Unternehmens für Verbraucherschutz und Arzneimittelsicherheit zum Ausdruck kommen, sagt der neue Geschäftsführer Thomas Wiedermann. Gerade die derzeitige Pandemie zeige, wie wichtig es sei, dass auch in Deutschland eine sichere Arzneimittelforschung und Medikamentenherstellung gewährleistet sei.

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Ohne nationale Forschung steige die Abhängigkeit vom Ausland, die Engpässe beim Corona-Impfstoff hätten dies deutlich gemacht. Ob aber das frühere LPT mit neuem Namen und Anspruch nicht mehr weiter im Fokus von Tierschützern steht, dürfte zweifelhaft sein: „Aus unserer Sicht ist auch das wieder ein Versuch, dem bei den Auftraggebern wohl verbrannten Namen und dem ruinierten Ruf wieder ein neues Image zu verschaffen“, sagt der örtliche Tierschützer Uwe Gast von der Gruppe The Animal Free Fighters, die ebenfalls immer wieder Mahnwachen in Neugraben und Mienenbüttel organisiert hatte. Ein neuer Name täusche nicht über denselben Inhalt hinweg, der Protest gehe verstärkt weiter, kündigte er an.