Hamburg. Sand und Schlick der Este verursachen Probleme für Werft, Schifffahrt und Wasserrettung. Die versprochene Lösung lässt auf sich warten.
Als der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), im vergangenen November die Pella-Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde besuchte, schien es, als würde die Schlickproblematik in der Este-Mündung nun nachhaltig gelöst werden. Soweit die Theorie – und die Praxis?
Ferlemann versprach damals, nachdem er sich ein Bild von der Lage gemacht hatte, sich für ein langfristiges Lösungskonzept einzusetzen. Auch der Leiter der zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Bernhard Meyer, machte die Zusage, dass seine Behörde ihren Unterhaltungspflichten für die Schlickbeseitigung in der Este nachkommen wird. Seitdem allerdings ist nichts Sichtbares passiert. Das bemängeln zumindest Harburger Bezirkspolitiker von SPD und Grünen und fordern die Versprechen nun ein.
Verschlickung der Este-Mündung verursacht Probleme
Denn die Verschlickung der Este-Mündung verursacht zahlreiche Probleme. Der Sietas-Werfthafen versandet, so dass die älteste Werft Hamburgs Schwierigkeiten bekommt, Schiffe auszuliefern. Die Elbfähre Cranz-Blankenese kann Cranz häufig nicht mehr anfahren und selbst in der Außeneste kann die Feuerwehr ihr Kleinboot oft nicht zum Einsatz bringen, da sich anstatt Wasser Schlick vor der Slipbahn befindet.
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Aus dem Schlick erwächst ein Süßwasserwatt. Hier schiffbare Fahrrinnen freizuspülen, ist aus Vogelschutzgründen nur noch im Herbst und Winter erlaubt. Dann aber würden Spülarbeiten die Sturmflutsicherheit des Este-Sperrwerks gefährden. Ein Dilemma, das einige Lösungsmöglichkeiten verhinderte.
„Die vom Staatssekretär versprochene Abhilfe ist dringend geboten“, sagt der SPD-Abgeordnete Sören Schinkel-Schlutt. Die Verwaltung wurde nun gebeten, nachzufragen, wann den Zusagen auch Taten folgen werden.