Hamburg. Die Sennhütte am Wulmsberg war zuletzt vor allem bei TikTok-Nutzern als Video-Location beliebt. Polizei fand vor Ort Benzinkanister.
Einst war die Sennhütte am Wulmsberg in Hausbruch ein beliebter Ausflugsort. Seit einigen Jahren steht das heutige Berghotel Hamburg-Blick Sennhütte leer und ist nicht nur bei TikTok ein beliebter Lost Place in Hamburg, der viele, vor allem junge Menschen anzieht. Kurz vor der Corona-Pandemie wurde die Immobilie für vier Millionen Euro verkauft. Seit Jahren steht das Gebäude leer. Nun sorgte ein Großbrand in Hausbruch dafür, dass es in Teilen abgebrannt ist.
Lost Place in Hamburg: Leer stehendes Berghotel brennt in Hausbruch
Es war 22.47 Uhr, als Passanten am Sonnabend Brandgeruch und dichten Rauch aus dem Wald am Wulmsberg wahrnahmen und die Feuerwehr verständigten. Der Rauch zog ins Tal am Ehestorfer Heuweg, die Einsatzkräfte gingen zunächst von einem Kleinfeuer aus. Erst nach Minuten finden die Feuerwehrleute den Einsatzort. Das Dachgeschoss und der Dachstuhl des leer stehenden Hotels brannten lichterloh.
Als das Ausmaß des Feuers deutlich wurde, erhöhte die Feuer sofort die Alarmstufe. Die Flammen schlugen aus einer Fensterfront und dem Dachgeschoss. Die zunächst verständigte Freiwillige Feuerwehr Hausbruch konnte sicherstellen, dass sich keine Menschen im Gebäude aufhalten. Das Problem war die Beschaffung von Löschwasser. Erst als die drei Züge der Berufsfeuerwehr und zahlreiche freiwillige Brandbekämpfer am Einsatzort eintrafen, konnte mit dem Löschangriff begonnen werden.
Steile Auffahrt stellte Feuerwehr bei Brand in ehemaligem Hotel vor Probleme
Rund 100 Feuerwehrleute wurden an die Einsatzstelle geführt. Insgesamt knapp 300 Meter Schläuche mussten aus dem Ehestorfer Heuweg verlegt und zahlreiche Pumpen angeschlossen werden, um an Löschwasser zu kommen. Die lange, steile und einspurige Auffahrt im Wald stellte die Feuerwehr vor Probleme. Sie ist kaum geeignet, große Löschfahrzeuge an die Einsatzstelle zu führen. Bis in den Morgen kämpften die Einsatzkräfte gegen die Flammen, die auf den leer stehenden Bettentrakt überzugreifen drohten.
Der Anbau mit Aufenthalts- und Seminarräumen, einem Schwimmbad, Restaurant und Kegelbahn waren nicht mehr zu retten. Das Dachgeschoss und das Dach brannten vollkommen nieder. Da sich keine Menschen im Gebäude aufhielten, konzentrierte sich die Feuerwehr auf das Löschen der Flammen.
Lost Place in Hamburg: Asbest im Gebäude sorgte für Gefahr für Einsatzkräfte
Im Inneren des Hotels versuchten Feuerwehrleute das Übergreifen des Feuers auf das eigentliche Hotel zu verhindern. Offenbar mit Erfolg, wie der diensthabende Feuerwehrmann Thorolf Taute erklärte: „Bisher ist es gelungen, mit einem Wasserriegel eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Wir werden wohl noch bis in die Morgenstunden an der Einsatzstelle beschäftigt sein. Gut möglich, dass wir die Kräfte in der Nacht noch einmal ablösen.“
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Ein weiteres Problem: Der Hotelanbau aus dem vergangenen Jahrhundert ist mit Asbest belastet. Die krebserregenden Fasern, die ursprünglich als Feuerschutz eingesetzt wurden, kontaminierten die Einsatzstelle und stellten für die Einsatzkräfte eine Gefahr dar. Die Brandursache ist noch unklar. Die Polizei konnte Brandstiftung nicht ausschließen. Auf dem Gelände wurden Benzinkanister gefunden.