Harburg. Jugendschützer von Zoll und Polizei waren in Harburg unterwegs. In einem Lagerraum machten sie eine unerwartete Entdeckung.

Es war eigentlich ein gewöhnlicher Routine-Verbundeinsatz der Jugendschutz-Abteilung der Polizei und dem Zoll in Harburg. Am Dienstagabend sollten zwei Shisha-Bars in Harburg auf die Einhaltung jugendschutzrechtlicher und zollrechtlicher Bestimmungen überprüft werden. Letztlich fanden die Ermittler rund 240 Kilogramm Shisha-Tabak der nicht verkauft werden darf. Um 17.30 Uhr starteten die Beamten am Harburger Ring. Dort hatte kürzlich in einem Shisha-Café der Betreiber gewechselt, also Grund genug mal genauer hinzuschauen. Hier war alles in Ordnung.

Danach steht eine weitere Shisha-Lounge auf dem Programm des zwölfköpfigen Ermittlerteams. Die separierte Raucherlounge in der Wilstorfer Straße, mit dazugehörigem Vergnügungslokal samt Billardhalle, Box- und Spielautomaten sowie einer Gastronomie, steht zum ersten Mal auf der Besuchsliste der Behörden. Hier finden die Ermittler in einem Lagerraum, der zur Shisha-Bar gehört und in dem auch der Tabak erhitzt wird, eine riesige Menge an verbotenem Shisha-Tabak.

Betreiber: „Ich habe den Tabak doch ganz legal beim Großhandel eingekauft!“

Offensichtlich hatte sich der Betreiber erst kürzlich mit großen Mengen Shisha-Tabak eingedeckt, wie er selbst einräumt. Er wollte damit eine Verordnung des Bundes umgehen, die den Verkauf von Tabak in Großgebinden über 25 Gramm seit dem 1. Juli untersagt. „Ich habe den Tabak doch ganz legal auf Rechnung beim Großhandel eingekauft und das vor dem 1. Juli“, empört er sich gegenüber den Beamten.

Doch das nützt nichts, mehrfach verlängert, ist es seit Anfang Juli verboten größere Packungen als 25 Gramm Shisha-Tabak zu verkaufen. Rund 190 Kilogramm Tabak wurden durch den Zoll eingezogen und werden jetzt vernichtet. Der Warenwert dürfte mehr als 20.000 Euro betragen.

Dem Bar-Chef droht eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung

Außerdem fanden die Ermittler etwa 40 kg unversteuerten Shisha-Tabak in dem Lokal an der Wilstorfer Straße. Auch diese Rauchmittel wurden eingezogen, zusätzlich muss der Betreiber eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung fürchten. Rund drei Stunden waren die Ermittler mit dem Abarbeiten des riesigen Tabakfundes beschäftigt. Weil nicht alles in die Fahrzeuge passte, mussten die Zollbeamten einen weiteren Wagen zur Einsatzstelle holen. Danach wurde der Tabak in Kisten verpackt und mit einem Einkaufswagen zu den am Hinterausgang stehenden Fahrzeugen gebracht.