Hamburg. Leichtsinn hätte einem 29-Jährigen in Hamburg beinahe das Leben gekostet. Dann wird er von der Polizei gestellt – und rastet aus.
Erst bringt er sich selbst in Lebensgefahr, dann schimpft er auch noch wüst auf Reisende und Beamte ein: Am Bahnhof Hamburg-Harburg ist ein 29 Jahre alter Mann am Sonnabend um 11.40 Uhr aus nicht erkennbaren Gründen über die Gleise von Bahnsteig 1 zum Bahnsteig 2 hin- und wieder zurückgelaufen.
„Der Triebfahrzeugführer eines einfahrenden Metronom-Zuges auf der Fahrt vom Hamburger Hauptbahnhof nach Hannover entdeckte das lebensgefährliche Handeln des 29-Jährigen in den Gleisen und leitete umgehend eine Schnellbremsung ein“, schildert Polizeioberkommissar Rüdiger Carstens die brenzlige Situation. „Der Zug konnte rechtzeitig gestoppt und ein Überfahren des ;Gleisgängers’ verhindert werden“.
Polizei Hamburg: Mann spaziert über Gleise – Zugführer muss Notbremse einleiten
Bundespolizisten konnten den leichtsinnigen jungen Mann an der Bahnsteigkante stellen. Doch von Einsicht keine Spur: „Er beschimpfte grundlos Reisende und zeigte diesen den Mittelfinger“, sagt Carstens. Auch gegenüber den eingesetzten Polizisten habe sich der Mann „völlig uneinsichtig und unkooperativ“ verhalten. Eine Aufklärung über die Gefahren im Gleisbereich seien kaum möglich gewesen.
Nun wurde ein Strafverfahren wegen Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr gegen den polizeilich bereits bekannten Mann aus Niedersachsen eingeleitet. Danach musste der Mann wieder vor Ort entlassen werden. Die weiteren Ermittlungen führt die Bundespolizeiinspektion Hamburg.
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Aus aktuellem Anlass warnt die Bundespolizei wiederholt vor leichtsinnigem Verhalten an Bahnanlagen: „Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich und verboten. Triebfahrzeugführer von Zügen können nicht ausweichen, oftmals sind die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern. Häufig gefährden ;Gleisgänger’ sich durch ihr leichtsinniges Verhalten nicht nur selbst, sondern auch Reisende und Helfer.“