Hannover/Hamburg. Frau meldet am Hauptbahnhof Hannover verdächtigen Gegenstand – Großeinsatz. Weiterer Vorfall in einem ICE nach Hamburg.
Große Aufregung am Hauptbahnhof Hannover: Eine vermeintliche Handgranate hat dort am Dienstagmorgen für die Sperrung von vier Gleisen gesorgt. Nach Angaben der Bundespolizei hatte eine 23 Jahre alte Frau in einem aus Innsbruck kommenden Nachtzug beobachtet, wie eine Mitreisende einen Gegenstand zwischen zwei Sitzplätzen ablegte, den sie für eine Handgranate hielt.
Handgranate im Zug? Sperrung am Hauptbahnhof Hannover
Als die Frau beim Halt in Hannover gegen 6.40 Uhr den Zug ohne den verdächtigen Gegenstand verließ, informierte die Zeugin das Bahnpersonal und gab eine detaillierte Personenbeschreibung ab. Wie ein Sprecher dem Abendblatt sagte, räumte die Bundespolizei daraufhin den Zug in Gleis 3 und sperrte die Nachbarbahnsteige 4, 7 und 8 mitsamt der jeweiligen Zu- und Abgänge.
Bis zu 50 Beamte seien herangezogen worden, darunter der Entschärfungsdienst der Bundespolizei. Die Experten gaben dann allerdings Entwarnung – denn bei dem Gegenstand handelte es sich um eine Powerbank zum Aufladen elektrischer Geräte, die einer Handgranate täuschend echt ähnelte.
Powerbank statt Handgranate: Frau in Hamburg aufgegriffen
Die Bundespolizei stellte die Powerbank sicher und hob die Absperrungen nach rund 50 Minuten auf, der Zugverkehr rollte wieder – gleichwohl hatten sich bis dato einige Verspätungen angesammelt. Kameraaufzeichnungen im Hauptbahnhof ergaben derweil, dass die Besitzerin der Powerbank in Hannover in einen ICE in Richtung Hamburg eingestiegen war.
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Am Bahnhof Harburg wurde die 38 Jahre alte finnische Staatsangehörige gestellt. Gegen sie wird strafrechtlich wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt. Nicht auszuschließen, dass die Frau für die Kosten des Großeinsatzes aufkommen muss. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, wie die Finnin den Vorfall erklärt. Dazu hatte die Bundespolizei Hamburg bis zum Mittag auf Anfrage allerdings noch keine Erkenntnisse.
Fahrgast würgt Zugbegleiter im ICE nach Hamburg
Am Dienstagmittag ereignete sich dann ebenfalls auf der Strecke Hannover-Hamburg ein weiterer Zwischenfall. Dabei ging ein 36 Jahre alter Fahrgast aus Schweden im ICE 882 einem Zugbegleiter „an den Hals“, nachdem er bei der Kontrolle keinen gültigen Fahrausweis vorzeigen konnte.
Am Bahnhof Uelzen wurde der Angreifer von Bundespolizisten aus dem Zug geholt. Dabei habe er sich laut Holger Jureczko von der Bundespolizei Bremen friedlich gezeigt. „Eigentlich sei er ganz lieb“, habe er den Beamten versichert. Tatsächlich sei er zumindest zuvor polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten.
Was sich mit dem Ereignis von Dienstag nun geändert hat – mit Strafanzeigen wegen Erschleichens von Leistungen, Nötigung und Körperverletzung wurde der Schwede aus dem Hundertwasserbahnhof entlassen. Der 64 Jahre alte Zugbegleiter überstand die Attacke indes ohne erkennbare Würgemale.