Harburg. Hoher Bedarf: Behörde plant kurzfristig eine neue Unterkunft in Harburg. 108 Plätze sollen im DRK-Heim entstehen
Schnell soll es gehen: Bereits am 15. Januar könnte eine neue Erstaufnahme für Geflüchtete in Hamburg-Eißendorf entstehen. 108 Plätze verteilt auf 38 Zimmer soll sie haben und in einem Trakt des DRK-Seniorenheims in der Eichenhöhe entstehen.
Das hat die Hamburger Behörde für Inneres dem Bezirksamt jetzt mitgeteilt und um schnelle Stellungnahme gebeten. Warum es so schnell geht, hat zwei Gründe.
Zahl der Geflüchteten nimmt in Hamburg wieder zu
So nimmt die Zahl der Geflüchteten, die nach Hamburg kommen, derzeit wieder zu. Gleichzeitig gibt es weniger Kapazitäten in den einzelnen Einrichtungen aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Schutzmaßnahmen, wie die Behörde in ihrem Schreiben an das Bezirksamt Harburg darlegt. Daher „werden derzeit gesamtstädtisch alle Anstrengungen unternommen, um weitere und auch kurzfristig verfügbare Kapazitäten in Hamburg zu akquirieren.“ Genau das ist in Eißendorf möglich.
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Denn der Trakt, in dem die Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden soll, steht derzeit leer. Es handelt sich dabei um einen zweigeschossigen, vollunterkellerten Teil im westlichen Bereich des DRK-Seniorenheims. Nach einer Prüfung vor Ort kommt die Behörde für Inneres zu dem Ergebnis: „Das Gebäude befindet sich in einem guten und grundsätzlich betriebsfähigen Zustand. Die vorhandenen Räume und Strukturen des Hauses bieten sehr gute Bedingungen für eine adäquate Unterbringung, Versorgung und Betreuung von geflüchteten Menschen.“
Standort kann schnell ertüchtigt und Plätze realisiert werden
Der Standort könne, nach Abschluss überschaubarer und niedrigschwelliger Ertüchtigungs- und Ausstattungsarbeiten, sehr schnell einsatzbereit wiederhergestellt werden und mit den realisierbaren Plätzen das Gesamtsystem der öffentlich rechtlichen Unterbringung spürbar entlasten, zieht die Behörde für Inneres ihr Fazit.
Zudem betont die Behörde, dass gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie eine strikte Trennung des Gebäudetraktes zum Seniorenheim vorgesehen sei. Das soll ein betriebliches Konzept sowie das Betreiber- und Wachpersonal gewährleisten. Betreiber der Flüchtlingsunterkunft soll in diesem Fall nicht wie sonst meist üblich das städtische Unternehmen Fördern und Wohnen sondern das DRK Harburg selbst werden, das zudem die Verpflegung der Flüchtlinge übernehmen würde. Die Laufzeit für den Betreiber: vorerst ein Jahr.
Die Pläne sind am Montag, 10. Januar, ab 18 Uhr Thema im Harburger Sozialausschuss. Die Sitzung der Bezirksabgeordneten wird digital abgehalten.