Harburg. Spende des Hamburger Vereins „Kitz4Kids“ ermöglicht der Hilfseinrichtung, künftig auch bedürftige Familien zuhause zu besuchen
Sie können es manchmal gar nicht fassen, wenn sie die Zahlen sehen: Jedes vierte Kind in Hamburg ist von Armut betroffen. Dies sind mehr als 50.000 Kinder. Kinder, denen oft sogar die warme Mahlzeit am Tag fehlt, die Mangel, Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit erleben.
Weil sie selbst auf der Sonnenseite des Lebens stehen, es ihnen gut geht und sie dankbar dafür sind, haben Marcus Boldt, Peter Kostiuk und rund 60 weitere Unternehmer in Hamburg 2011 den Verein „Kitz4Kids“ gegründet. Seitdem unterstützt der Zusammenschluss von Kaufleuten, Ärzten, Anwälten und Selbstständigen verschiedenster Berufsgruppen des Hanseatic Skilled Clubs Soziale Einrichtungen, die sich um Kinder in Armut kümmern.
Besondere Spende für das Arche-Team in Harburg
Über eine besondere Spende durfte sich jetzt das Arche-Team in Harburg freuen. Die Einrichtung ist seit einem Jahr im Phoenixviertel ansässig, bietet dort bis zu 60 Kindern eine feste und verlässliche Anlaufstelle mit Freizeitangeboten, Lernförderung und einem regelmäßigen Abendessen. Außerdem ist das Team von drei hauptamtlichen und vielen Ehrenamtlichen im Stadtteil unterwegs, besucht Familien, kümmert sich um Kinder auf Spielplätzen und Schulhöfen.
Um weiterhin im Stadtteil mobil zu bleiben und gemeinsam mit den Arche-Kindern Ausflüge unternehmen zu können, hat der Verein „Kitz4Kids“ der Arche Harburg einen Ford-Transit mit neun Sitzen gespendet. Wert: 30.000 Euro. „Das Auto erleichtert vieles“, sagt Angela Krull, Leiterin der Arche in Harburg. „Wir können damit nicht nur tolle Ausflüge mit den Kindern machen, sondern auch Großeinkäufe erledigen und Kinder nach Hause fahren.“ Es sei ein gutes Gefühl, dass es ein solches Netzwerk an Menschen gebe, auf die sie bei schneller Hilfe zurückgreifen könnten. „Dafür sind wir sehr dankbar.“
Auch interessant
Auch interessant
Genau das ist es, was den Verein „Kitz4Kids“ ausmacht. „Wir unterstützen unbürokratisch und schnell, wenn uns ein Projekt überzeugt“, sagt Vorstandsmitglied Peter Kostiuk. „Wichtig ist uns, dass ein Projekt möglichst viele Kinder erreicht.“ Wenn ein Verein um Hilfe bittet, steigen Peter Kostiuk und Marcus Boldt ins Auto und schauen sich die Einrichtung vor Ort an, damit sie wissen, wo das Geld landet. „Wir brauchen keine aufwendigen Anträge“, so Kostiuk. „Wenn wir sehen, dass die Arbeit vor Ort sinnvoll ist, stimmen wir im Verein ab, ob und in welcher Höhe wir unterstützen wollen.“
Auch weitere Harburger Einrichtungen profitieren
Von der Unterstützung des Unternehmernetzwerks profitieren in Harburg auch andere Einrichtungen, die sich um benachteiligte Kinder und Familien kümmern. Dazu gehört zum Beispiel der Ponyhof Meyers Park, dessen Ziel es ist, dass alle Kinder, egal ob arm oder reich, ob mit oder ohne Handicap einen Platz finden, zu dem sie gerne kommen. Dort spendete „Kitz4Kids“ jüngst zwei neue Therapiepferde. Oder das Löwenhaus, das wie die Arche im Phoenixviertel beheimatet ist und sich an Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren wendet, die in der Schule Schwierigkeiten haben oder nach Schulschluss auf sich allein gestellt sind. Hier spendete der Verein Computer und Bildschirme sowie Getränke und Lebensmittel. Auch in der Arche sorgt eine jährliche Spende von 10.000 Euro dafür, dass das Abendessen für die Kinder seit Eröffnung 2020 gesichert ist.
Im Januar sponsert „Kitz4Kids“ dann ein weiteres Projekt in Harburg: einen Herzretter-Kursus, bei dem die Kinder vom Löwenhaus und der Arche die theoretischen und praktischen Grundlagen der Reanimation lernen.