Harburg. Neues Konzept – Werkstätten, Wärmestube, Jugendräume – das Bezirksamt legt erste Anforderungen an potenzielle Betreiber vor.
Die vom Bezirksamt geplante Neuausschreibung des „Rieckhof“ nimmt Fahrt auf: Bis zum Juli 2022 soll feststehen, wird das zukünftige „Bürgerhaus Harburg“ betreiben soll. Der neue Betreiber soll dann auch gleich das Haus übernehmen. Am Donnerstag wollen Vertreter des Sozialdezernats den Abgeordneten des Regionalausschusses Harburg und des Kulturausschusses der Bezirksversammlung ihr bisheriges und weiteres Vorgehen erläutern. Die dazugehörige Tischvorlage ist drei Seiten lang. Nicht darin enthalten ist der Text des Interessenbekundungsverfahrens (IBV) für Institutionen, die sich um den weiteren Betrieb des Hauses bewerben. Darin ist festgehalten, was der neue Träger in dem Haus anbieten soll. Dieser Text soll im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vorgelegt werden. „Der Text des IBV wurde auf Basis der Wünsche des Begleitgremiums, der Förderrichtlinie Bürgerhäuser sowie der Erkenntnisse und Anforderungen des Bezirksamtes Harburg erstellt“, heißt es in der Vorlage.
Das Begleitgremium soll die Bürgerbeteiligung am Verfahren sicherstellen. Es hat bislang einmal getagt. Mit dabei waren vier Abgeordnete der Bezirksversammlung, Mitglieder der Jugendforen Harburg und Süderelbe, das sind Zusammenschlüsse von Jugendlichen, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit engagieren, des Kreisschülerrats, Vertreter der TUHH-Studenten, des Integrationsrats und des Seniorenbeirats; außerdem drei Mitarbeiter des Bezirksamts. Einige der vielen Jugendlichen-Vertreter gaben in der Sitzung an, bislang noch nie etwas vom Rieckhof gehört zu haben.
Das Gremium äußert vollkommen andere Wünsche – ein Veranstaltungssaal fehlt darin
Die Wünsche, die das Gremium erarbeitete, unterscheiden sich stark von dem, was der Rieckhof derzeit an Angeboten vorhält. So werden zum Beispiel offene Werkstätten gefordert. Diese waren im ursprünglichen Rieckhof-Konzept auch vorgesehen. Allerdings sparte die Stadt seinerzeit das separate Gebäude dafür ein und ließ es nie errichten. Die letzten offenen Werkstätten in Harburg gab es im alten Freizeitzentrum Mopsberg, bis das Bezirksamt vor einigen Jahren die Trägerschaft dieses Hauses neu vergab.
Generell solle das „Bürgerhaus Harburg“ mehr Angebote für Jugendliche, Arme sowie Angehörige von Randgruppen bereithalten, beschreibt das Bezirksamt das Ergebnis der Arbeitsgruppe. Es soll Möglichkeiten zum „ungestörten Abhängen“ geben, so die Vorlage, eine Wärmestube für Obdachlose, Bildungs- und Kreativangebote. Von einem Veranstaltungssaal für mehrere hundert Zuschauer ist keine Rede mehr. Die Frist zur Interessenbekundung soll im November beginnen.
Die gemeinsame Sitzung der beiden Ausschüsse findet im Bürgerzentrum „Feuervogel“ in der Schule Maretstraße statt. Beginn ist um 18 Uhr. Üblicherweise gibt es zu Anfang dieser Sitzungen eine öffentliche Bürgerfragestunde.