Harburg. Politische Mehrheit beschließt Prüfung. Bislang scheiterte im Bezirk, was in anderen Stadtteilen weitverbreitete Praxis ist.

Das Thema Anwohnerparken ist in Harburg ein Dauerbrenner. Was in einigen arg besuchergebeutelten Quartieren in Hamburg-Mitte längst ausprobiert wird, wurde für Harburg von der Polizei zumeist abgelehnt, oder so negativ bewertet, dass das Bezirksamt es nicht weiterverfolgte.

Nun aber soll sich das ändern: Die Bezirksversammlung beschloss einen Antrag von SPD und Grünen, dass für den Harburger Binnenhafen die Möglichkeit des Anwohnerparkens geprüft werden soll.

„Parkraumbewirtschaftung“ gegen Pendler für Anwohner ein Problem

Hintergrund ist die derzeitige Situation: Nachdem jahrelang das Parken im Binnenhafen kostenlos war und die Mitarbeiter der dort ansässigen Firmen die Straßen von morgens bis abends mit abgestellten Pendlerautos belegten, wurde im Gebiet in den vergangenen Jahren schrittweise die „Parkraumbewirtschaftung“ eingeführt. Das schöne Wort bedeutet letztlich eines: Das Parken wurde kostenpflichtig.

Seitdem sind die Seitenstreifen etwas leerer, die Parkhäuser teurer geworden. Den Anwohnern ist damit nicht geholfen. Zwar finden sie jetzt Tag und Nacht Parkplätze vor der Tür. Tag und Nacht ihr Auto dort abzustellen, wäre allerdings ein teurer Spaß – und wegen der Höchstparkdauer ohnehin unzulässig. Hier setzt der rot-grüne Antrag an: Die Verkehrsbehörde soll prüfen, ob für den Binnenhafen Anwohnerparken möglich ist, und zwar ob es grundsätzlich denkbar ist, in welchem Bereich es möglich wäre, sowie zu welchen Bedingungen.

CDU in Harburg kritisiert den Antrag als halbherzig

Die CDU kritisierte den Antrag: „Prüfen, evaluieren – dieser Antrag ist halbherzig“, sagte Fraktionsvize Rainer Bliefernicht. „Anstatt gleich klar Anliegerparken zu fordern.“ Frank Wiesener von der SPD verteidigte den Antrag: „Anwohnerparken einfach anzuordnen, funktioniert ja nicht“, sagte er. „Es gibt dabei viele Interessen zu beachten, Organisatorisches zu planen, widersprüchliche Vorschriften abzuwägen. Sonst fallen wir mit dem Projekt auf die Nase.