Neugraben-Fischbek. Geplanter Schulneubau führt zu Änderungen. 151 Wohneinheiten im Neubaugebiet umverteilt, weitere kommen hinzu.
Das Neubaugebiet ganz im Westen des Bezirks Harburg namens Fischbeker Reethen wird dichter bebaut und erhält eine zusätzliche Kindertagesstätte. Das berichtete die Projektleiterin Philippa Dorow am Montagabend dem Stadtentwicklungsausschuss. In dem bislang unbebauten Gebiet zwischen der Cuxhavener Straße im Süden und der Bahntrasse im Norden sollen unter der Regie der städtischen Gesellschaft IBA Hamburg um die 2300 Wohnungen entstehen. Es wird damit das größte der drei neuen Quartiere in Neugraben-Fischbek (Vogelkamp Neugraben: 1700, Fischbeker Heidbrook: 1200 Wohneinheiten).
Bau einer Stadtteilschule mit gymnasialer Oberstufe
„Es gibt eine leichte Verschiebung von Einfamilienhäusern Richtung Mehrfamilienhäuser“, sagte Dorow den Ausschussmitgliedern. Die Fortschreibung des Funktionsplans aus 2018 wurde nötig, weil im Südosten des insgesamt 70 Hektar (700.000 Quadratmeter) großen Areals der Bau einer Stadtteilschule mit gymnasialer Oberstufe beschlossen worden war. Auf der betroffenen Fläche sollten zuvor 151 Wohnungen entstehen. Diese mussten nun innerhalb des Areals untergebracht werden, ohne dessen angestrebten Charakter als Wohngebiet im Grünen zu gefährden.
An einigen Stellen, vor allem entlang der Hauptachse Sophie-Scholl-Straße, sollen die Gebäude nun ein bis zwei Stockwerke höher werden. Maximal werden die Häuser dann fünfstöckig sein, so Dorow. Daraus entstehe ein Plus von 87 Wohneinheiten im Vergleich zur Ursprungsplanung. Nördlich dieser Achse erschließt eine „Gründerstraße“ (Am Weidenmoor) einen Bereich, in dem nach IBA-Angaben „neue Mischformen von Wohnen und Gewerbe möglich werden“. Hier können sich nach den Vorstellungen der Entwickler „wissens- und forschungsintensives Gewerbe“ sowie Handwerk ansiedeln.
Eigenheim-Grundstücke sind besonders nachgefragt
Weiter südlich entlang eines Grünstreifens, der dem Regenwassermanagement dient, sollen an Stelle von 22 Einfamilienhäusern nun 34 Reihenhäuser gebaut werden. Dennoch reduziert sich die Zahl der Reihenhäuser leicht (um 17 Wohneinheiten), weil auf dem kommenden Schulgelände ebenfalls welche geplant waren. Insgesamt ergeben sich 48 zusätzliche Wohneinheiten. Der Verlust der 151 Wohnungen durch den geplanten Schulbau wurde mehr als ausgeglichen. Allerdings fällt rund die Hälfte der ohnehin spärlich vorgesehenen, aber besonders nachgefragten Eigenheim-Grundstücke weg.
„Durch die Erhöhung des Geschosswohnungsbaus brauchen wir mehr Kleingärten“, erklärte Dorow. Die Schrebergärten bilden den westlichen Abschluss des Baugebiets. Dort war auch ein Gebäude für das städtische Sozialunternehmen Fördern und Wohnen, das wohnungslosen Menschen eine zeitweilige Unterkunft bietet, vorgesehen. Dafür werde gerade ein alternativer Standort geprüft. Auf der dann frei werdenden Fläche von 1280 Quadratmetern ließen sich vier bis sechs zusätzliche Kleingarten-Parzellen unterbringen, so die Projektleiterin.
Funktionsplan beinhaltet eine weitere Kindertagesstätte
Neu im aktualisierten Funktionsplan ist auch eine weitere Kindertagesstätte. Sie wird um die 100 Plätze bieten und dafür sorgen, dass die Familien im Quartier kurze Wege zur Kinderbetreuung haben. Zusammen mit den drei bereits im Gebiet geplanten Kitas sollen später rund 500 Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.
Während die anderen beiden Neubauquartiere Vogelkamp und Heidbrook bereits weitgehend stehen und vollständig vermarktet sind, wird es bei den Fischbeker Reethen noch einige Jahre dauern, bis die ersten Bewohner in das neue Viertel einziehen können. Die Vermarktung von Grundstücken werde nicht vor 2023 starten, kündigte Dorow kürzlich an. Mit Bautätigkeiten sei frühestens 2024 zu rechnen.