Harburg. Der neue Marktwagen hatte Premiere auf dem Harburger Sand. Wo die Nudeln, Nüsse und Trockenfrüchte nun auch angeboten werden.

Eine Tüte Nudeln? Aber nur, wenn man die Tüte selber mitbringt! Was zunächst klingt wie Service-Wüste ist nachhaltiges Einkaufen: „Unverpackt“-Läden sagen der größten Fraktion des Haushaltsmülls den Kampf an: Verkaufsverpackungen. Lange mussten die Menschen im Hamburger Süden, wenn sie so einkaufen wollten, weite Wege in die Hamburger Szeneviertel oder ins Umland fahren. Das wiederum ist auch nicht nachhaltig. Eine Handvoll Harburgerinnen und Harburger ändert das nun: Am Mittwoch feierte Wagen von „Unverpackt Süderelbe“ seine Wochenmarkt-Premiere auf dem Sand.

Ein paar Anlaufschwierigkeiten gab es schon: Eine Nudelschütte blockierte, die Orientierung im Sortiment und im Kassensystem brauchen noch Routine, aber das wird schnell eingespielt sein. „Wir hatten am Mittwoch gut 50 Kundinnen und Kunden. Für den ersten Tag ist das schon ziemlich gut, aber es kann auch ruhig mehr werden.“

Unverpackt Süderelbe hat schon eine große Fangemeinde in Harburg

„Unverpackt Süderelbe“ hatte schon vor dem Marktstart eine breite Fan-Basis: Über 300 Menschen gaben Geld, damit der Verkaufswagen angeschafft und eingerichtet werden konnte.

Wer am Unverpackt-Stand kauft, bringt seine eigenen Behälter mit: Vorratsdosen, Gläser, Flaschen oder feine Netzbeutel. Die werden zunächst gewogen und dann mit Ware befüllt, die anderswo abgepackt verkauft wird: Trockenlebensmittel, wie Nudeln, Getreide und Mehl; Seifenprodukte, Essig oder Öl zum Beispiel. Danach wird das zuvor notierte Verpackungsgewicht abgezogen und die Ware grammgenau abgerechnet. Für kleine Haushalte hat das neben dem guten Umweltgewissen auch einen zweiten Vorteil: Man kann auch kleine Mengen einkaufen, wenn man nur wenig braucht. Wer spontan mehr kaufen will, als er Behälter dabei hat, kann hier auch Vorratsdosen erwerben.

Verkaufsschlager ist Trockenobst und daneben Nüsse und Süßigkeiten

Verkaufsschlager am ersten Tag waren Trockenobst, Cashewnüsse, Seifen und vor allem ein Klassiker des Lose-Verkaufs: Fruchtgummis der Sorte „Saure Pommes“. Ersttagskundin Kim liegt mit ihrer Brottdose voll getrockneter Mango-Stücke da im Trend. Ansonsten hat sie Oregano, Lasagneplatten, Cornflakes und Essig abfüllen lassen. „Ich bin bislang zum Unverpacktladen nach Sankt Pauli gefahren“, sagt sie.