Harburg. Lange war unklar, was aus dem Areal wird. Nun steht der Plan. So soll aus der Dreifaltigkeitskirche in Harburg eine Kita werden.

Lange war unklar, wie die weitere Nutzung der evangelisch-lutherischen Dreifaltigkeitskirche aussehen könnte. Jetzt gibt es eine Lösung. In die Liegenschaft an der Neuen Straße 44 soll aller Voraussicht nach eine Kita einziehen.

Mit einem Interessenten des Ausschreibungsverfahrens, Lukas v. Lüdinghausen, Geschäftsführer des Hamburger Projektentwicklers Vivet Capital GmbH, hat der Kirchengemeinderat der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Harburg-Mitte im Februar einen Anhandgabevertrag mit einer Laufzeit von sechs Monaten unterzeichnet.

Hamburger Denkmalschutzamt hat ein Wort mitzureden

Im weiteren Verlauf wird Lukas v. Lüdinghausen gemeinsam mit dem Hamburger Architekturbüro Frank Pawlik Architekten seine Pläne, das Gebäude in eine Kindertagesstätte und Kinderbibliothek umzubauen, den zuständigen Stellen im Bezirk Harburg und im Einklang mit dem Hamburger Denkmalschutzamt gegenüber konkretisieren und weiterentwickeln.

Als Betreiber der geplanten Kindertagesstätte steht mit „kinderzimmer“ schon ein Anbieter mit über 30 Standorten und mehr als 4000 Kindern in Betreuung in den Startlöchern. Sowohl der Kirchengemeinderat als auch der Interessent sind sehr zuversichtlich, dass die Anhandgabephase für beide Seiten erfolgreich abgeschlossen werden wird und mit der Nachnutzung als Kindertagesstätte ein sozialer und sinnstiftender Mehrwert für Harburg entsteht.

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Bebauungsplan lässt nur eine eingeschränkte Nutzung zu

Für die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Barockkirche, die in den sechziger Jahren von den Architekten Ingeborg und Friedrich Spengelin wieder aufgebaut wurde, hatte die Kirchengemeinde 2019 ein sogenanntes „Interessenbekundungsverfahren“ aufgerufen. Am liebsten hätte die Gemeinde das alte Gemäuer wohl verkauft. Dafür hatte sie einen Preis von 1,5 Millionen Euro aufgerufen. Das hätte ein Schnäppchen sein können – stünde die Kirche nicht unter Denkmalschutz und wenn der Bebauungsplan nicht nur eine eingeschränkte Nutzung zulassen würde.

„Der Prozess für die Nachnutzung der Dreifaltigkeitskirche war lang und bisweilen auch mühsam. Dankenswerterweise haben sich viele Menschen daran beteiligt. Ich bin zuversichtlich, dass sich dieser Einsatz gelohnt hat und für die Harburger und das Gebäude eine gute Lösung gefunden wurde“, sagt Pastorin Sabine Kaiser-Reis. Die Anhandgabe ist noch kein Kaufvertrag, aber ein wichtiger Schritt in diese Richtung.