Harburg. Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung stellte die einzelnen Etappen der Umgestaltung vor.

Das Umfeld des Harburger Bahnhofs soll stark umgestaltet werden, um den sehenswerten, Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Backsteinbau sichtbarer zu machen und den Bahnkunden auf dem Vorplatz mehr Orientierung zu geben. Am Montag stellte Elke Seipp vom Harburger Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung dem Stadtentwicklungsausschuss die einzelnen Etappen der Umgestaltung vor.

Vier Bereiche werden derzeit neu entworfen: eine Fahrradstation zwischen der Walter-Dudek-Brücke und der Hannoverschen Straße, der dortige Verkehrsknotenpunkt, der ZOB und der Bahnhofsvorplatz selbst. Am weitesten gediehen ist die Fahrradstation, über deren Gestaltung bereits in einem Wettbewerb entschieden wurde (das Abendblatt berichtete). Hier rechnet der Bezirk mit einem Baubeginn im Frühjahr 2022. Bauherr ist die P+R Betriebsgesellschaft.

Relativ klar ist auch der Umbau des doppelten Verkehrsknotens in diesem Bereich: An der Bahnhofskreuzung wird es eine Bussteig-Insel in der Hannoverschen Straße geben, die den überlasteten ZOB erweitert. „Wir wollen möglichst viele Wegeverbindungen oberirdisch anlegen, damit die Leute nicht die bestehende, unattraktive Unterführung nehmen müssen“, sagte Seipp. Dazu gehöre eine verbesserte Wegebeziehung zwischen Seeveplatz/Moorstraße und dem Bahnhofsvorplatz. Den Umbau der Straßenkreuzung führt die städtische Straßenverwaltung LSBG in Abstimmung mit dem Bezirk durch. Im zweiten Halbjahr 2021 sollen die ersten vorbereitenden Maßnahmen beginnen.

Wettbewerb soll über Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes entscheiden

Wie genau der umgebaute und erweiterte Busbahnhof einmal aussehen wird, muss zuvor noch ein Wettbewerb klären. Dessen Ergebnisse sollen Ende Juni des kommenden Jahres feststehen. „Er sollte ein transparentes Dach bekommen, um eine Sichtachse zum Bahnhof herzustellen“, sagte Baudezernent Hans Christian Lied. „Damit wollen wir das Dornröschen-Dasein des Bahnhofs beenden. Die derzeitige Situation ist für einen ICE-Bahnhof nun wirklich nicht angemessen.“

Auch zur Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes wird es einen Wettbewerb geben. Hier ist die Deutsche Bahn federführend. Sie will noch in diesem Jahr eine Konzeptstudie in Auftrag geben und stimmt sich dazu mit dem Bezirk eng ab. Als Rahmenbedingungen für die Studie schwebt den bezirklichen Stadtplanern unter anderem eine großzügige Treppenanlage vor, die den Bahnhofsvorplatz mit dem ZOB verbindet, natürlich inklusive barrierefreien Zugängen. Das heutige Kieser-Gebäude stelle eine Sichtbarriere zwischen den Bussteigen und dem Eingangsbereich des Bahnhofs dar, so Seipp. „Der Abriss des Gebäudes sollte geprüft werden, ebenso der Fortbestand des Paketlogistikzentrums im Untergeschoss.“

Südlich des Bahnhofsgebäudes, rechts von der Autozufahrt, sei möglicherweise ein neues Gebäude sinnvoll, um den Platz auf dieser Seite einzufassen, schlägt der Bezirk vor. Langfristig sei zudem denkbar, die Hannoversche Straße im Bereich des Bahnhofs und des ZOB zurückzubauen. „Wir denken über eine Reduzierung der Fahrbahnen nach“, sagte Elke Seipp.