Winsen. Wie ein Gastronom ein besonderes Flair auf den Kirchplatz bringen will. Bürgermeister André Wiese antwortet auf Anfrage der CDU.

Die Chancen für einen Weihnachtsmarkt in Winsen stehen gut. Natürlich unter Corona-Bedingungen. Die CDU der Stadt treibt das Thema voran. „Ich habe den Eindruck, dass die meisten Menschen für ein kleines, unspektakuläres Angebot dankbar sind“, fasst Ratsfrau Cornell Babendererde zusammen, die bis zum Februar als Vorsitzende an der Spitze der Partei stand und weiter dem CDU-Vorstand angehört. Im Mittelpunkt des geplanten Marktes steht der Vorschlag von Tomas Stana, der als Chef der Gaststätte „Zum Weißen Ross“ seit elf Jahren in Winsen arbeitet.

In einer Anfrage an die Verwaltung hatten Babendererde und CDU-Ratsherr Jan Jürgens sich bereits Ende September nach den Möglichkeiten erkundigt, ein „weihnachtliches Flair in der Innenstadt zu verbreiten.“ Die Antwort aus dem Rathaus liegt jetzt vor.

Darin verweist Bürgermeister André Wiese (CDU) darauf, dass es landesweit einen Grundkonsens darüber gebe, dass Weihnachtsmärkte stattfinden könnten. Zudem könnten die Kommunen in eigener Verantwortung mit den Gesundheitsbehörden entscheiden, wie die während der Pandemie notwendigen Vorgaben umgesetzt werden sollen. Auf diese Punkte hatten sich das Sozial- und das Wirtschaftsministerium mit den Schausteller- und den kommunalen Spitzenverbänden verständigt. Bis Mitte Oktober soll die Arbeitsgruppe nun ein Rahmenhygienekonzept für die Märkte vorlegen (siehe auch Infokasten).

Gruppen müssen entzerrt stehen und sitzen können

Mit seinem „Weißen Ross“ im Mittelpunkt hat Wirt Stana, ein Tscheche, der seit 40 Jahren in Deutschland lebt, seine Vorschläge für Weihnachten jedoch bereits konkretisiert. Danach sollen mehrere überdachte Hüttenstände sowie Weinfässer aufgestellt werden, an und neben denen sich die Besucher versammeln und treffen können. Wichtig ist vor allem, den nötigen Abstand und die Hygieneregeln einhalten zu können. Dies soll damit erreicht werden, dass der Außenbereich des Restaurants entlang der Marktstraße und auf die Fahrbahn der Straße ausgedehnt wird. „Damit wird die Fläche in etwa verdreifacht. Das führt dazu, dass die Gruppen entzerrt stehen und sitzen können“, sagt Stana.

Sie hatten nach den Möglichkeiten für einen Weihnachtsmarkt in Winsen gefragt: Jan Jürgens und Cornell Babendererde.
Sie hatten nach den Möglichkeiten für einen Weihnachtsmarkt in Winsen gefragt: Jan Jürgens und Cornell Babendererde. © CDU Winsen

Beginn des Marktes an dem neuen Standort Kirchplatz soll am 27. November, Ende am 24. Dezember sein. Gegen niedrige Temperaturen sollen Heizstrahler helfen. Neben einem Stand mit Schmalzgebäck ist ein Kinderkarussell vorgesehen. „Geschäftsleute sollen die Kosten übernehmen, so dass Kinder an den Sonnabenden umsonst fahren können“, erklärt Stana.

„Ein bisschen Freude muss auch sein“

„Die Stadt unterstützt uns und versucht, ohne viel Bürokratie vieles möglich zu machen“, sagt der Wirt. Er hatte den Zuschlag für den Markt bereits vor der Corona-Krise vom Verwaltungsausschuss der Stadt erhalten. „Wir prüfen derzeit das Konzept“, so Stadt-Sprecher Theodor Peters.

CDU-Ratsfrau Babendererde will auch die Kirchengemeinden mit einbeziehen. Sie sollen sich möglichst mit einem „wesentlichen Anteil“ an den Planungen beteiligen. „In der Landesregierung wird derzeit an einer Lösung für Weihnachtsgottesdienste gearbeitet“, versichert der CDU-Fraktionsvorsitzende André Bock, der auch Landtagsabgeordneter ist. Gleichzeitig seien Richtlinien für die Förderung von Investitionen für Gastronomen geplant. Von beiden Konzepten könnten die Überlegungen in Winsen profitieren.

Die Stadtverwaltung hat sich bereits vor einigen Wochen schriftlich an alle Vereine und Organisationen gewandt, die 2019 in dem Flyer über Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit („Winsener Adventsreise“) verzeichnet waren. Hintergrund: Sie sollen erklären, welche Aktionen sie in diesem Jahr planen. Hier besteht noch Klärungsbedarf. Unterstützung hat das City-Marketing signalisiert.

Das findet Ratsfrau Cornell Babendererde „erfreulich. Hauptsache ist, dass wir alle gesund durch diese Zeit kommen – aber ein bisschen Freude muss auch sein.“