Nindorf. Mischung aus Naturerlebnis und Vermittlung von Wissen ist bei Besuchern beliebt. Fernsehserie „Wolf, Bär & Co“ machte den Park bekannt.
Der Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt Nindorf feiert in diesen Tagen ein rundes Jubiläum: Vor 50 Jahren, am 20. August 1970, eröffnete Wildpark-Gründer Georg-Friedrich von Krogh das damals 40 Hektar große Areal mit 220 Tieren. Zwei Elche, drei Wisente und vier Wapitis waren damals die Exoten. Seit 1989 führt Norbert Tietz das Unternehmen, von 2017 an gemeinsam mit seinem Sohn Alexander, und hat den Wildpark seitdem zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Norden entwickelt.
1200 Tiere aus 140 Tierarten leben auf dem inzwischen auf 60 Hektar angewachsenen Gelände heute. Bis zu 350.000 Gäste besuchen den Park jedes Jahr und mit seinen rund 150 Mitarbeitern ist der Wildpark Lüneburger Heide ein bedeutendes Wirtschaftsunternehmen im Landkreis Harburg.
Seit Norbert Tietz den Wildpark im Jahr 1989 übernahm, hat sich viel getan. Die Tiergehege wurden damals modernisiert, die Zäune erneuert und es entstand das heutige Eingangsgebäude. Damals wurde auch das Biologie-Zentrum errichtet und neue Tierarten kamen in den Park. Ende der 90er-Jahre zogen die besonders bedrohten Schneeleoparden ein, später die Sibirischen Tiger und auch Kamtschatka-Bären.
Besonders beliebt sind die drei Wolfsrudel, die im Wildpark beheimatet sind, und auch die Greifvogel-Flugschau hat über die Jahre viele Fans gefunden.
Im Jahr 2006 wurde die Fernsehserie „Wolf, Bär & Co“ im Wildpark gedreht. Die Ausstrahlung im Jahr darauf und viele Wiederholungen in den Folgejahren machten den Park in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt.
Weitere Meilensteine waren der Bau des Schäferdorfes im Jahr 2013 mit seinen sechs Schäferwagen und acht Schäferapartments mit Übernachtungsmöglichkeiten für 80 Gäste. Im vergangen Jahr kam dann ein Herzensprojekt dazu: Als Geschäftsführer der Weitblick Tietz GmbH realisierten Norbert und Alexander Tietz den Baumwipfelpfad „Heide Himmel“.
Nach nur einem halben Jahr Bauzeit und einer Gesamtinvestition von rund 6,5 Millionen Euro wurde der barrierefreie Pfad mit seinem Herzstück – einem 40 Meter hohen Aussichtsturm, der wie ein Leuchtturm über die Lüneburger Heide ragt – im Herbst 2019 eröffnet. Hier setzt sich fort, was auch den Wildpark über die Jahre so beliebt bei seinen Gästen gemacht hat: Die Mischung aus Naturerlebnis, einer besucherfreundlich aufbereiteten Wissensvermittlung über die heimische Fauna und Flora und der Einsatz für den Arten- und Naturschutz sind Markenzeichen und Auftrag zugleich.
Feierlichkeiten zum runden Geburtstag können coronabedingt derzeit leider keine stattfinden, werden aber –sobald es die allgemeine Lage erlaubt – nachgeholt. Stattdessen haben sich Norbert und Alexander Tietz darauf konzentriert, sozial schwachen Familien und Menschen, die in Coronazeiten Besonderes geleistet haben, eine Freude zu bereiten.
Gemeinsam mit der Hans R. Neumann Stiftung haben die Wildpark-Chefs rund 1000 Kindern und ihren Familien aus Hamburger sozialen Brennpunkten zu besonders günstigen Konditionen in der Ferienzeit einen schönen Tag im Park bereitet.
Außerdem gab es für die 2500 Mitarbeiter der Krankenhäuser in Buchholz und Winsen Freikarten für einen Wildpark-Besuch, als Dank und Anerkennung für die monatelange Belastung durch die Coronapandemie.