Lüneburg. Im Kreis sind noch viele Lehrstellen frei. Ausbildungsbeginn ist auch im September möglich.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis und im Bezirk Harburg ist im Juli weiter angestiegen. Im Landkreis erhöhte sich die Quote im Monatsvergleich von 4,5 auf 4,7 Prozent, betroffen sind jetzt 6660 Personen – plus 226. Im Bezirk gab es ein Plus von 10,3 auf 10,7 Prozent. Arbeitslos waren demnach 9643 Menschen, 336 mehr als im Juni. Zum Vergleich: Die Quote für gesamte Hansestadt liegt bei 8,5 Prozent. Das haben die Arbeitsagenturen in Lüneburg und Hamburg am Donnerstag mitgeteilt. Im Landkreis Harburg waren zuletzt im Januar 2014 mit 6614 Menschen ähnlich viele Personen ohne Job wie jetzt im Juli.
„Die für die Sommermonate typische Entwicklung mit steigenden Arbeitslosenzahlen durch das Ausbildungsende, war auch in diesem Jahr spürbar“, sagt Kerstin Kuechler-Kakoschke, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. „In den kommenden Monaten wird sich aber trotz der Corona-Krise diese Situation entspannen und die jungen Fachkräfte werden neue Aufgaben in den Unternehmen finden“, ist die Agentur-Chefin überzeugt. Im Kreis Harburg seien mehr als 1753 freie Stellen gemeldet und Fachkräfte seien weiter gefragt.
466 Ausbildungsstellen sind noch zu besetzen
Zu den in den Vormonaten eingereichten Anzeigen auf Kurzarbeit gingen im Landkreis bis zum 26. Juli im Monatsverlauf 17 weitere Anzeigen für insgesamt 241 Personen ein. In den Anzeigen wird die Maximal-Zahl der Beschäftigten genannt, für die Kurzarbeitergeld beantragt werden könnte. Erst wenn die Abrechnungen der Unternehmen bei der Arbeitsagentur vorliegen, ist klar, in welchem Umfang die Kurzarbeit umgesetzt wurde. Erste Zahlen sollen Ende September vorliegen. Nachdem im April 2072 Anzeigen gestellt worden waren, ist dies Zahl in den folgenden Monaten deutlich gesunken. Im Mai waren es 161 und im Juni 43.
Auf dem Ausbildungsmarkt sind derzeit noch 407 Bewerber unversorgt und 466 Stellen offen. „Auch zum 1. September starten noch viele Ausbildungsgänge“, so Kuechler-Kakoschke. „Es ist also noch nicht zu spät für dieses Ausbildungsjahr. Wichtig ist, sich Unterstützung zu holen. Dafür sind wir gern da.“ Auch wer ein Studium anstrebe und noch keinen Platz habe, bei der Berufsberatung an der richtigen Stelle.
Im Bezirk Harburg gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat 585 Arbeitsstellen weniger. Die Arbeitgeber meldeten im Juli 143 neue Jobs, 123 weniger als vor einem Jahr. Gesucht werden Altenpfleger, Auslieferungsfahrer, Erzieher, Gärtner, Gesundheits- und Krankenpfleger, Heilpädagogen, Nachtwachen für die Pflege, Servicekräfte für die Gastronomie und Sicherheitsmitarbeiter.