Moorburg. Nach Lockerung der Corona-Maßnahmen kann die Veranstaltung „Kunst und Kirschen“ am Moorburger Elbdeich wieder über die Bühne gehen.

Seit Anfang des Monats sind Straßenflohmärkte und Kunsthandwerker-Verkaufsschauen in Hamburg wieder gestattet. Damit ist eine Veranstaltung in Moorburg gerettet, die sich mittlerweile zu einem Aushängeschild des Hamburger Südens entwickelt hat: „Kunst und Kirschen“ auf dem Kulturbauernhof von Manfred Brandt, am Moorburger Elbdeich 263. 30 Kunstschaffende werden Sonnabend und Sonntag Schönes und Nützliches präsentieren und zum Verkauf anbieten.

Der Verein „Moorburger Art“ ist ein Risiko eingegangen, indem er die Veranstaltung vorbereitete, bevor überhaupt klar war, dass sie genehmigt werden kann. „Wir waren für unser Corona-Konzept zwar im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt und der Gesundheitsbehörde, aber dass wir tatsächlich aufbauen dürfen, wissen wir erst, seit der Senat die neuesten Lockerungen beschlossen und verkündet hat“, sagt Patricia Maciolek vom Vorstand des Vereins, der nicht nur dieses jährliche Kunsthandwerkerfest veranstaltet, sondern auch das weihnachtliche „Kunst und Kirschen“ sowie normalerweise die monatliche Kleinkunstreihe „Sonntags um 5“, die nun aber wegen der Kontaktbeschränkungen pausierte und erst im Spätsommer vorsichtig wieder loslegt. „Auch Kunst und Kirschen“ wird üblicherweise mit kleinen Bühnendarbietungen begleitet. Das fällt an diesem Wochenende allerdings noch flach.

Dieses Plakat des Vereins  „Moorburger Art“ wirbt für    „Kunst und Kirschen“.
Dieses Plakat des Vereins „Moorburger Art“ wirbt für   „Kunst und Kirschen“. © Moorburger Art e.V.

Hausherr Manfred Brandt hat auf dem Hof seiner Familie eine gute Handvoll Künstler und Kunsthandwerker untergebracht, die entweder hier ihre Ateliers und Werkstätten haben oder sogar hier leben. „Kunst und Kirschen“ wuchs aus einem jährlichen Töpfermarkt der Hof-Künstler zu einem Kunsthandwerksevent auf hohem Niveau.

„Viele unserer Künstler sind auf diese Märkte angewiesen“, sagt Patricia Maciolek, „Neben ihrem künstlerischen Schaffen sind sie üblicherweise an etwa drei Wochenenden pro Monat unterwegs, um ihre Werke auf solchen Veranstaltungen anzubieten. Das ist ihre Haupteinnahmequelle. Deshalb fiel uns allen ein riesiger Stein vom Herzen, als wir das OK für unser diesjähriges „Kunst und Kirschen“ erhielten.

Und weil zuvor alle Märkte ausgefallen waren, hat „Moorburger Art“ allen Künstlern und Kunsthandwerkern, die je an „Kunst und Kirschen“ oder „Kunst und Punsch“ beteiligt waren, den virtuellen Marktplatz www.einfach-echt-hamburg.de eingerichtet und die Kosten für Einrichtung und Vorhalten der Website übernommen. „Aber das schlägt eine echte Ausstellung natürlich nicht“, sagt Patricia Maciolek, die sich selbst als Malerin am Markt beteiligt.

Sechs Meter Abstand zwischen den Ausstellungspavillons

Die Künstler werden in einzelnen Zeltpavillons ausstellen – einige stellt ebenfalls der Verein –, die in sechs Meter Abstand auf dem Hofgelände verteilt sind. In jeden Pavillon geht es auf einer Seite nur hinein und auf der anderen nur heraus, um Begegnungsverkehre zu vermeiden. Ordner sollen sicherstellen, dass es nirgendwo zu eng wird. Auch auf Manfred Brandts ehemaligem Heuboden, mittlerweile Ausstellungsraum und Veranstaltungssaal werden Kunsthandwerker auf Abstand ihre Ware zeigen. Corona betrifft genauso den „Kirschen“-Teil des Markts: Speisen und Getränke, die sonst quasi im Vorbeigehen gereicht und genossen wurden, werden jetzt professionell dargeboten.

Ungefähr 150 Arbeitsstunden haben Patricia Maciolek, Manfred Brandt und die Keramikerin Nana König in die Vorbereitung der Ausstellung gesteckt. Mindestens genauso viele werden danach anfallen. Dann geht es in die Vorbereitung des nächsten Streichs: „Sonntags um 5“ soll auch wieder losgehen, zunächst mit zwei Open-Air-Klassik-Konzerten, die noch feinterminiert werden. Ende September ist dann am regulären Termin – letzter Sonntag des Monats, 17 Uhr – der erste Chanson-Abend geplant. Dafür ist dann auch Schauspieler und Sänger Johannes Kirchberg wieder im Vorbereitungsteam, der bei diesem „Kunst und Kirschen“ noch Corona-Pause hat.