Harburg. Geschäftsführer des Harburger Krankenhauses empfing Bezirkspolitiker. Fraktionen fühlen sich schlecht informiert.

Die Geschäftsführung der Helios-Mariahilf-Klinik hat der Harburger Bezirkspolitik zugesichert, alles daran zu setzen, dass die Geburtshilfe der Klinik wieder als Perinatalzentrum zertifiziert wird und Frühgeborene versorgen darf. Seit November ist dem Mariahilf-Krankenhaus dieser Status durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen entzogen und es dürfen Frühgeborene nur noch dann versorgt werden, wenn sie lediglich wenige Wochen vor Termin auf die Welt kamen.

Die Bezirkspolitik erfuhr davon erst im Januar. Nicht durch den Helios-Konzern, sondern durch die Lokalpresse. Das hatte zu starken Irritationen zwischen Bezirksversammlung und Klinik geführt. Klinik-Geschäftsführer Torge Koop hatte die Fraktionsvorsitzenden und weitere fachkundige Mitglieder nun zum Gespräch eingeladen.

Bis auf die Linken hatten alle Fraktionen Vertreter entsandt

Bis auf die Linken hatten alle Fraktionen Vertreter entsandt. „Im Vordergrund aller Überlegungen steht für alle Fraktionen die optimale Versorgung der Patienten, da es sich um die einzige Entbindungsstation im Bezirksamtsbereich handelt“, beschreibt CDU-Fraktionschef Ralf Dieter Fischer die Ausgangslage des Gesprächs in einer Erklärung, die er stellvertretend für alle Fraktionsvorsitzenden verfasste.

„Die Helios-Geschäftsführung hat detailliert dargestellt, welche Beanstandungen der Medizinische Dienst hatte“, sagt Fischer. Dabei handelte es sich offenbar um formale Defizite, die in den nächsten Wochen und Monaten vollständig behoben werden sollen. Nach den Darstellungen hat zu keiner Zeit irgendeine Gefährdung von Patienten vorgelegen.

Klinikmanagement entschuldigte sich

„Das Klinikmanagement entschuldigte sich dafür, weder das Bezirksamt, noch die Bezirksversammlung informiert zu haben. Seit die Klinik im vergangenen Jahr und im Jahr zuvor mehrfach in den Schlagzeilen war, hatte es eigentlich die Zusage gegeben, den Bezirk über alle Entwicklungen zeitnah zu informieren. Diese von seinem Vorgänger gegebene Zusage hatte Koop nach eigenen Angaben übersehen und lediglich Fachbehörde und Krankenkassen informiert.

In dem Gespräch ist man nun übereingekommen, dass die weitere Entwicklung im März in einer Sondersitzung des Ausschusses für Soziales, Integration und Gesundheit und Inklusion dargestellt werden soll.