Winsen. Während der Arbeiten von Juli bis November werden die jeweiligen Abschnitte voll gesperrt. Unternehmen sprechen sich für neuen Zeitplan aus.
Der Tönnhäuser Weg, eine der wichtigen Einfallstraßen der Kreisstadt, wird vom 27. Juli bis in den November saniert. Das Projekt auf der Landesstraße 217 über 2,8 Kilometer soll in fünf Abschnitte aufgeteilt werden, die jeweils voll gesperrt werden müssen. Das haben die Stadt und die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lüneburg am Montagabend in Winsen angekündigt. Mit dem ersten, frühzeitigen Treffen wurden am Montag die in den Gebieten Osterwiesen und Boschstraße ansässigen Gewerbetreibenden informiert. Nach Ostern soll eine Informationsveranstaltung für alle Bürger folgen.
Bürgermeister André Wiese geht davon aus, dass am Tönnhäuser Weg mehr als 1000 Anwohner von den Arbeiten betroffen sein werden. Durch die Straße fahren täglich 8000 bis 9000 Fahrzeuge, zu den Gewerbegebieten natürlich vor allem Lkw. Dazu kommt der Schülerverkehr zum Gymnasium Winsen und der BBS aus der Elbmarsch.
Bei den Arbeiten werden sowohl die Asphaltdecken als auch 1700 Meter Radwege und Bordsteine erneuert sowie die Brücke über die Ilmenau instandgesetzt. Dabei werden zunächst jeweils die Radwege saniert und die Radfahrer über die gesperrten Straßenabschnitte geleitet. Danach sind die Fahrbahnen an der Reihe. Der Verkehr wird während der Zeit mit Ampeln geregelt.
Eine Rieseneinschränkung für Betriebe
„Wir wissen, dass die Vollsperrungen gerade für die Betriebe eine Rieseneinschränkung sind“, sagte Gesa Schütte, die Fachbereichsleiterin Bau der Landesbehörde. Doch obwohl gerade diese in der Sitzung scharf kritisiert wurde, ist sie nicht verhandelbar. Der Hintergrund: Nach der seit Anfang 2019 geltenden Arbeitsschutz-Richtlinie kann nur auf Straßen ab 8,50 Meter Breite der Verkehr halbseitig an Baustellen vorbei geleitet werden. Das soll die Beschäftigten von Baufirmen vor Unfällen schützen.
Kritisch sehen die Firmenvertreter, dass die Arbeiten an den Zufahrten zu den beiden Gewerbegebieten derzeit zum Abschluss im Herbst vorgesehen sind. Ihnen wäre es lieber, wenn die Bereiche am Ende des Tönnhäuser Wegs stadtauswärts während der Sommerferien saniert werden könnten. In diesen Wochen sind weniger Lkw unterwegs. „Diese Anregung nehmen wir mit. Möglicherweise lässt sich der Terminplan noch verändern“, sagte Schütte.
Feuerwehr Winsen kann jederzeit passieren
Klar ist: Während der Bauarbeiten wird sichergestellt, dass die Fahrzeuge der Feuerwehr Winsen bei Einsätzen jederzeit passieren können. Als Umleitung ist eine rund sechs Kilometer lange Strecke über Laßrönne, Hoopte und Stöckte ausgewiesen. „Die Menschen werden sich aber möglichst kurze Wege suchen“, sagte Wiese. Die Landesbehörde geht davon aus, dass ihr Zeitplan eingehalten werden kann. „Das gilt auch für die Arbeiten an der Ilmenau-Brücke“, so Alexander Matz, der Sachgebietsleiter Straßenbau. Für die Vergabe der Aufträge bereitet die Lüneburger Behörde jetzt die Ausschreibungen vor. Die Kosten für das Land dürften im einstelligen Millionenbereich liegen.