ittfeld. Die amtierende Bürgermeisterin Martina Oertzen will nicht wieder antreten und führt dafür persönliche Gründe an.

H Martina Oertzen wird bei der nächsten Bürgermeisterwahl im Herbst 2021 nicht noch einmal kandidieren. Ihre Aufgaben in der laufenden Legislaturperiode werde sie jedoch wie geplant erfüllen, sagt die Christdemokratin. „Ich bin jetzt seit gut sechs Jahren Bürgermeisterin und führe das Amt sehr gern aus. Es ist aber auch sehr intensiv, Bürgermeister ist man immer.“ In Abstimmung mit ihrem Mann habe sie beschlossen, sich nicht noch einmal so lang binden zu wollen. „Das war eine rein persönliche Entscheidung.

Die noch anstehenden Themen machten sie nicht bange, betont Oertzen. Sowohl bei der Decatur-Brücke als auch beim Autobahnanschluss Maschen sei sie zuversichtlich, dass man dort weiterkomme. Ihrem künftigen Nachfolger rät sie, den Kontakt zu den Bürgern und den örtlichen Unternehmen zu pflegen. Ein Bürgermeister müsse in der Lage sein, die Verwaltung mit ihren 330 Mitarbeitern und einem 80-Millionen-Euro-Haushalt zu führen.

CDU sucht bereits nach Kandidaten für die Nachfolge

In ihrer Partei hat bereits die Suche nach einem Kandidaten für das Bürgermeisteramt begonnen. Der Vorstand wisse seit Anfang Dezember von der Entscheidung, sagt Sybille Kahnenbley, Vorsitzende des Gemeindeverbands der CDU Seevetal. Daraufhin sei ein Gremium aus Vorstand und Fraktions­vorsitz gegründet worden, das die Suche systematisch angeht.

Es sei genug Zeit, um einen neuen Kandidaten oder eine neue Kandidatin zu suchen und in der Gemeinde bekannt zu machen, sagt Kahnenbley. Der Wohnort sei dabei nicht entscheidend. „Wir werden erst einmal bei unseren Mitgliedern in Seevetal gucken, ob sich jemand diese Aufgabe zutraut. Aber auch einen Bewerber aus dem Landkreis kann ich mir gut vorstellen.“

Auch Jesteburg, Tostedt und Neu Wulmstorf suchen

Unterstützung komme von Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann, zu dessen Wahlkreis Seevetal zählt. Erschweren könnte die Suche die regionale Konkurrenz: Jesteburg, Tostedt und Neu Wulmstorf suchen ebenfalls einen neuen Bürgermeister. Auch die Tatsache, dass das Amt künftig nur noch für fünf anstatt wie bisher für acht Jahre vergeben wird, mache es nicht einfacher, sagt die Vorsitzende.

In einem Jahr soll ein Kandidat präsentiert werden

Über den oder die endgültigen Vorschläge werden die Seevetaler Mitglieder abstimmen. „In etwa einem Jahr werden wir unseren Kandidaten präsentieren“, sagt Kahnenbley, die eine eigene Kandidatur ausschließt. Auch wenn die Gemeinde finanziell gut dastehe, erwarte einen künftigen Bürgermeister keine einfache Aufgabe. „Seevetal hat einige Herausforderungen, vor allem im Bereich Verkehr und Wohnungsbau. Das macht die Gemeinde aber auch interessant für jemanden, der sich engagieren will.“

Zudem sei die Verwaltung sehr gut aufgestellt. Die Bürgermeisterin habe ein gutes Miteinander im Rathaus geschaffen. „Mit Martina Oertzen hatten wir eine starke Kandidatin. Es ist sehr traurig, dass sie nicht noch einmal zur Verfügung steht“, sagt Kahnenbley. „Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Rathaus auch in Zukunft mit einem guten Kandidaten besetzen können.“