Mienenbüttel . Mahnwache entdeckt verdrahteten Koffer auf einem Feld vor umstrittenem Labor in Mienenbüttel. Sprengstoffexperten aus Hannover untersuchen ihn.
Einen großen Polizeieinsatz hat es am Donnerstag vor dem umstrittenen Tierversuchslabor in Mienenbüttel im Landkreis Harburg gegeben. Teilnehmer einer seit Ende Oktober vor dem Labor stattfindenden Mahnwache hatten gegen 8 Uhr einen Koffer auf dem Feld vor dem Gebäude entdeckt.
Da sich an dem Gepäckstück eine blinkende Leuchtdiode und auch Drähte befanden riefen die Aktivisten der Mahnwache die Polizei. „Um den Fundort herum wurde ein Sicherheitsbereich eingerichtet”, sagt Polizeisprecher Jan Krüger. Fünf Personen der Mahnwache mussten aus Sicherheitsgründen den Bereich verlassen. Welche Gefahr von dem Koffer ausging, war zunächst unklar, so dass die Beamten das Landeskriminalamt Hannover einschalteten.
Vom Gegenstand ging keine Gefahr aus
Die Spezialisten für unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen, sogenannte Delaborierer, untersuchten den Koffer und konnten nach wenigen Minuten Entwarnung geben. „Von dem Gegenstand ging keine Gefahr aus“, sagt Krüger. Im Anschluss sicherten Beamte der Kriminalpolizei Spuren an dem Gegenstand. Außerdem nahmen sie Abdrücke von Schuhspuren auf dem Feld.
Die Polizei ermittelt nun wegen einer Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Auch der Staatsschutz wurde eingeschaltet. „Wir wissen, dass keiner von der Mahnwache bei der Aktion involviert ist“, sagt Andreas Köhn, ein Teilnehmer der Mahnwache vor dem LPT: „Wir verurteilen und distanzieren uns von der Aktion.”
Sonnabend wieder Demo in der Hamburger Innenstadt
Die Demonstranten wollen bis zur Schließung des Labors Ende Februar 2020 ihre Mahnwache vor dem LPT in Mienenbüttel aufrecht erhalten. Die nächste Großdemonstration der Tierschützer ist in der Hamburger Innenstadt am Sonnabend geplant.