Harburg. Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann und die Harburger Bezirks-Grünen treibt Sorge wegen der Ausweichverkehre um.

Seit gestern wird an der Kreuzung Cuxhavener Straße/Waltershofer Straße gebaut. Bis zum Beginn der Autobahnverbreiterung der A7 zwischen Heimfeld und dem Elbtunnel im nächsten Sommer soll die Kreuzung so ertüchtigt sein, dass sie Umleitungsverkehre aufnehmen kann. Die Cuxhavener Straße wird in der gesamten Bauzeit nur eine Fahrspur je Richtung haben, die Waltershofer Straße einige Monate lang gar voll gesperrt werden. Schon gestern bildeten sich erste Staus auf der Cuxhavener Straße.

Politiker aus Harburg und Niedersachsen befürchten allerdings auch Auswirkungen in einem sehr viel weiteren Umkreis, da derzeit zwei unmittelbare Umgehungen der Cuxhavener Straße wegfallen: Im Ehestorfer Heuweg hat sich der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer festgegraben und in Moorburg hat die Hafenbehörde HPA die Ortsdurchfahrt gesperrt, um sich eine zweite Zufahrt zum Containerterminal Altenwerder zu bauen. Ausweichverkehre aus der Region Stade könnten deshalb bereits frühzeitig ausweichen und durch das Alte Land fahren, dessen Straßen dafür nicht ausgerichtet sind.

Diese Sorge hat sogar das niedersächsische Wirtschaftsministerium erreicht: In einem Brief an den Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann fordert Wirtschaftsminister Bernd Althusmann den Hamburger Kollegen auf, die Baustelle in Hamburg mit den Verkehrsplanern der Landkreise Harburg und Stade sowie seinem Ministerium zu koordinieren. „Es sollte uns gemeinsam gelingen, eine verträgliche Lösung für die niedersächsischen Pendler zu finden“, schreibt Althusmann.

Grüne fordern eine Prognose über mögliche Schleichwege

Die Grünen-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung stellt den Antrag, dass das Bezirksamt eine Prognose der Ausweichverkehre im Allgemeinen und für den stark frequentierten „Schleichweg“ Marschkamper Deich in Neuenfelde im Besonderen vorrechnet. Ohne diese Prognose abzuwarten, stellen die Grünen Forderungen auf, die den Marschkamper Deich betreffen: Ein Durchfahrverbot für LKW über 7,5 Tonnen; sowie eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h, damit Passanten nicht durch Überholmanöver gefährdet werden. „Zudem muss an geeigneter Stelle ein sicherer Überweg für Fußgänger geschaffen werden, weil es auf der westlichen Straßenseite nur teilweise einen Gehweg gibt“, schreibt die Cranzer Grünen-Abgeordnete Gudrun Schittek.

Die Erfolgsaussichten sind fraglich: In der Vergangenheit scheiterten Bezirkspolitiker diverser Parteien hier mit der Forderung nach Tempo 30.