Buchholz . Die schönsten Stellen – und wie man hinkommt. Vergangenes Jahr fiel die Pracht fast vollständig der lang anhaltenden Dürre zum Opfer.
Die Heide blüht so schön wie seit Jahren nicht mehr: Nachdem die Blüte, die Jahr für Jahr Tausende Touristen in die Region Lüneburg lockt, vergangenes Jahr der anhaltenden Trockenperiode zum Opfer fiel, erstreckt sich in diesen Tagen ein leuchtend lilafarbener Blütenteppich über die Lüneburger Heide – die größte Heidefläche Europas. Im Naturpark Lüneburger Heide rechnet man am kommenden Wochenende bei trockenem Spätsommerwetter mit einem Besucheransturm.
Zwischen der Hitze fiel immer wieder Regen
„Die Heide blüht, es ist wunderschön, total toll“, schwärmt Marianne Dräger, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle im Naturpark Lüneburger Heide. Weil es in diesem Sommer zwischen Hitzeperioden immer wieder ausgiebig geregnet hat, konnte sich die gemeine Besenheide (Calluna Vulgaris) – wie sie heißt, überall in der Region prachtvoll entwickeln.
„Die Heide blüht überall. Aber nicht immer und überall gleichzeitig“, erklärt Dräger. So stehen die Flächen rings um Schneverdingen mit der Sudermühler Heide und der Osterheide im Süden des Naturparks bereits seit zwei Wochen in voller Blüte. „Die erste Blütenpracht ist vorbei. Die Pflanzen sind aber sehr gut versorgt, so dass dort immer wieder neue Rispen nachwachsen. Sie sorgen für eine anhaltende Blütenpracht.“
Im Büsenbachtal wird es am Wochenende voll
Seit einigen Tagen hält auch das Büsenbachtal und der Brunsberg – der Hausberg von Buchholz – einen herrlichen lila Blütenteppich bereit. Das kleine Büsenbachtal steht bei Ausflüglern besonders hoch im Kurs – was allerdings auch schon mal zu Engpässen führen kann. „Am Wochenende könnte es in diesem sehr kleinen Gebiet etwas überlaufen sein“, sagt Dräger.
Naturschutzgebiet! – da gibt es Regeln
Nicht allen Besuchern scheint indes klar zu sein, dass sie sich im Naturpark Lüneburger Heide in einem Naturschutzgebiet befinden, in dem es gewisse Regeln zu beachten gilt. So hatte die Untere Naturschutzbehörde (UNB) im Frühjahr Findlinge zur Auflockerung der Heidelandschaft und als Unterschlupf für Reptilien abseits der Wege im Büsenbachtal verteilt, berichtet Dräger. „Besucher haben die Findlinge einfach zusammengeräumt und daraus Haufen gebildet. Ein absolutes Unding! Wer im Naturpark unterwegs ist, muss auf den Wegen bleiben. Es ist ebenfalls strikt verboten, im Naturschutzgebiet Drohnen fliegen zu lassen.“
Die Oberoher Heide steht ebenfalls in voller Blüte, vereinzelte Stellen verblühen jedoch langsam. Der Regen vom Mittwoch werde den Prozess etwas verlangsamen – ist im Heideblüten-Barometer (lueneburger-heide.de) nachzulesen, das Aufschluss über die aktuelle Entwicklung der Heideblüte in der Region gibt. „Der Regen kam genau richtig“, ergänzt Dräger. Die Heideflächen am Haußelberg und am Angelbecksteich erstrahlen ebenfalls in voller Pracht.
Heide-Shuttle ist bei den Gästen sehr beliebt
Die Heide lässt sich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch bequem mit der Pferdekutsche erkunden. Neuerdings kurven zudem der „Heide-Shuttle“ und der „Heide-Radbus“ durch die blühenden Landschaften. Die kostenlosen Freizeitbusse kommen nach ersten Ergebnissen einer laufenden Online-Umfrage des Landkreises bei den Fahrgästen sehr gut an. Die Busse sind noch bis Mitte Oktober von morgens bis abends im Ringverkehr durch die Heide unterwegs und steuern verschiedene Haltepunkte an.
Wer einen Ausflug in die Heide plant, fährt idealerweise mit dem Metronom-Zug bis Buchholz, Tostedt oder Sprötze und steigt dort um in den „Heideshuttle“. Autofahrer fahren bis Niederhaverbeck, Overhaverbeck, Döhle oder Undeloh. Parkplätze sind vorhanden. Von dort geht es weiter zu Fuß, mit dem Rad, dem „Heideshuttle“, oder – ganz stilecht – mit der Kutsche.