Winsen. Stiftung Lebensraum Elbe will den Flusslauf natürlicher gestalten. Genehmigung für umfangreiche Baggerarbeiten sind erteilt
Grünes Licht für eines der größten Naturschutzprojekte im Raum Hamburg: Im Herbst werden Baufahrzeuge in der Luhe-Niederung ihr Werk beginnen und dem Heidefluss im Abschnitt unterhalb des Aldi-Marktes am Altstadtring zwei seiner ursprünglichen Windungen zurückgeben. „Wir haben jetzt die Genehmigung für die umfangreichen Baggerarbeiten“, sagt Elisabeth Klocke, Geschäftsführerin der Stiftung Lebensraum Elbe. Sie will in dem bereits bestehenden Naturschutzgebiet weitere Tide- und Auenlebensräume schaffen.
Artenvielfalt wird zunehmen
Die beiden Mäander werden die Luhe, die über die Elbe und die Ilmenau an den Gezeitenwechsel angebunden ist, um 334 Meter verlängern. Von der Maßnahme werde vor allem die Fischwelt profitieren, so Klocke, und mit ihr alle Kleinstlebewesen im Wasser. Und Vögel, die sich von ihnen ernähren. In der Luhe-Niederung sollen auch acht neue Teiche und auf halbem Wege zur Mündung in die Ilmenau einige Priele entstehen.
„Schon heute leben viele schützenswerte Tier- und Pflanzenarten in der Niederung, darunter Fischotter und Biber“, sagt Detlef Gumz, Leiter der Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege in der Kreisverwaltung in Winsen. Auch deshalb sei im Dezember 2014 das Naturschutzgebiet Ilmenau-Luhe-Niederung ausgewiesen worden, als Teil des europäischen Schutzgebiets-Netzwerks. Gumz: „Dieses Netz hat ökologisch noch viel Luft nach oben. Deshalb sind wir sehr froh, dass die Stiftung Lebensraum Elbe sich hier engagiert.“
Projekt kostet 2,3 Millionen Euro
Für das 2,3 Millionen Euro teure Projekt musste die Stiftung zwölf Hektar Land ankaufen und sich für weitere sechs Hektar die Nutzungsrechte sichern. Es sei das größte Projekt der städtischen Stiftung, sagt Elisabeth Klocke – und ist schon jetzt von ihm begeistert: „Wann verlängert man schon einmal einen Fluss?“