Harburg . Am meisten Neulinge weist die Grünen-Fraktion auf, denn sie ist am stärksten gewachsen

Nicht nur die Kräfteverhältnisse, in der Bezirksversammlung verschieben sich – nach dem vorläufigen Ergebnis der Wahl stehen SPD und Grüne mit jeweils 14 Mandaten auf Augenhöhe, weil die einen verloren, was die anderen dazugewannen, es ziehen auch zahlreiche neue Abgeordnete in die Fraktionen ein und es kehren einige alte Bekannte zurück, die in früheren Jahren dem Gremium angehörten.

Am meisten Neulinge weist die Grünen-Fraktion auf

Am meisten Neulinge weist die Grünen-Fraktion auf, denn sie ist am stärksten gewachsen. „Ich freue mich schon darauf, mich mit allen Themen des Bezirks zu befassen, statt nur sporadisch mit dem Verkehr“, sagt Michael Sander. Der Manager aus Marmstorf ist einer der Neulinge und war bislang zubenannter Bürger im Ausschuss für Inneres, Bürgerservice und Verkehr. Ebenfalls neu in der Fraktion sind der Student Jakob Mellem, der Musiklehrer Andreas Finkler, die Sekretärin Bianca Blomenkamp, die Biologin Corine Veithen, der Politologe Fabian Klabunde, der Neurowissenschaftler Andreas Strube sowie die Journalisten Britta Ost und Martin Wittler. Zurück in der Bezirksversammlung ist die Historikerin Heinke Ehlers. Dazu kommen die erfahrenen Bezirks-Grünen Britta Herrmann, Gudrun Schittek sowie Regina und Jürgen Marek. Jürgen Marek ist der „Kandidat der Herzen“ – der Abgeordnete, der von allen Kandidaten aller Parteien am meisten Einzelstimmen erhielt: Mit 10.451 Simmen verwies er Rainer Bliefernicht (CDU, 7034 Stimmen) mit großem Vorsprung auf den zweiten Platz.

Trotz drastischen Schrumpfens hat auch die SPD Neulinge

Trotz drastischen Schrumpfens hat auch die SPD Neulinge und Rückkehrer in ihrer Fraktion: Neu sind die Politologin Claudia Oldenburg, die Polizistin Marion Wolkenhauer und die Studentin Benizar Gündogdu. Die kann von sich behaupten, gleich drei gemessen am Bevölkerungsanteil eher unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen des Bezirks im Rathaus zu vertreten: Sie ist unter 30, wie ein Drittel der Harburger, aber nur ein Fünftel der Abgeordneten. Sie ist weiblich, wie die Hälfte der Harburger Bevölkerung, aber nur 36 Abgeordnete. Und sie ist in mehreren Kulturen heimisch, wie 45 Prozent der Harburger, aber nur drei Abgeordnete. Gündogdu scharrt schon regelrecht mit den Hufen: „Ich brenne richtig darauf, im Bezirk mitzugestalten“, sagt die Studentin, die über die Personenstimmen ins Rathaus gewählt wurde und schon etwas Erfahrung als zubenannte Bürgerin im Wirtschaftsausschuss gesammelt hat.

Zurück in der SPD-Fraktion sind Sören Schinkel-Schlutt sowie Frank Wiesner, der an der letzten Bezirkswahl nicht teilnahm, weil er da noch Bürgerschaftsabgeordneter war.

Die CDU geht mit zehn statt bislang 13 Mandaten in die Legislatur

Die CDU geht mit zehn statt bislang 13 Mandaten in die nächste Legislatur. Neu dabei ist lediglich der Soldat Jens Ritter. Die übrigen Abgeordneten, Ralf Dieter Fischer, Antje Jäger, Uwe Schneider, Helga Stöver, Michael Schäfer, Lars Frommann, Robert Timmann, Brit-Meike Fischer-Pinz und der Einzelstimmenzweitplatzierte Rainer Bliefernicht waren bereits in den vergangenen fünf Jahren Abgeordnete.

Die Linke erneuert sich auf vier von fünf Sitzen im Rathaus. Lediglich der bisherige Fraktionschef Jörn Lohmann bleibt. Neu hinzu kommen der Schüler Simon Dhemija, der Techniker Michael Schulze, die Studentin Ula Taha sowie der Politologe und langjährige Kulturaktivist Heiko Langanke.

Die FDP hat mit dem Studenten Tom Niemeier und dem Ingenieur Günter Rosenberger zwei neue Gesichter und mit Viktoria Ehlers ein durchaus bekanntes.

Für die AfD ziehen der Angestellte Matthias Arft, der Betriebswirt Andreas Fleischer, der Marketingmanager Timo Feineis und der Jurist Harald Groterjahn neu in die Bezirksversammlung ein. Die Fraktion umfasst nun fünf Mitglieder. Aus der bisherigen dreiköpfigen Fraktion bleibt lediglich ihr derzeitiger Vorsitzender Ulf Bischoff.