Neu Wulmstorf. Gutachter untersuchen Fahrbahnschäden auf fertigem Abschnitt – während sich die Fertigstellung zwischen Buxtehude und Neu Wulmstorf verzögert.

Während Politik und Wirtschaft im Süderelberaum gerade die Nachricht über einen baldigen Weiterbau der A26 auf Hamburger Gebiet begrüßt haben, kommen von den Abschnitten auf niedersächsischer Seite jetzt eher bedenkliche Meldungen: So wird sich wohl die Fertigstellung des Abschnitts zwischen Buxtehude und Neu Wulmstorf noch weiter verzögern, wie jetzt der Leiter des Geschäftsbereichs Stade der niedersächsischen Landesbehörde für Verkehr, Hans-Jürgen Haase dem Abendblatt bestätigte. Ursprünglich sollte der Verkehr dort bereits Mitte 2021 rollen – nun wird es wohl erst ein Jahr später Mitte 2022 soweit sein.

Sanddamm sackt tiefer ins Moor als geplant

Bereits im Herbst hatte die Behörde eine Verzögerung um einige Monate auf Ende 2021 angekündigt, nun verschiebt sich das Projekt noch einmal um einige Monate. Der Grund für die zweite Verzögerung ist aber derselbe wie für die erste: Zwischen der bereits fertigen Autobahn und dem Neu Wulmstorfer Ortsteil Rübke wurde ein etwa zwölf Kilometer langer „Vorbelastungsdamm“ aus Sand aufgeschüttet. Damit soll sich der moorige Untergrund so weit setzen, dass man dort eine Autobahn bauen kann. Ein Teil des Damms soll sich durch sein Gewicht den Planungen zufolge mehrere Meter in den Moorboden drücken, ein Teil bleibt stehen und ein weiterer Teil wird später abgetragen – für den nächsten Abschnitt. Doch bereits im Herbst hatte sich gezeigt, dass der Sanddamm zwei Meter tiefer eingesackt war, als zunächst geplant. Die Planer um Straßenbauexperte Haase wollten daher abwarten, wie sich der Damm weiter verhält. Mit einer Art Funk-Fernübertragung werden dazu über Sonden Daten zu einem Gutachter gesendet. „Und dabei hat sich gezeigt“, dass der Damm noch weiter sackt“, sagt Haase, der nun von dem neuen Fertigstellungstermin ausgeht. Immerhin: „Wir sind dann in der warmen Jahreszeit – und das macht es für alle Restarbeiten wie etwa die Anlage von Markierungen wieder etwas leichter“.

Ende 2023 könnte bis zur A7 weitergebaut werden

Wenn dann die von Stade kommende Autobahn ihren niedersächsischen Endpunkt erreicht hat, soll der Verkehr aber zunächst nur Richtung Neu Wulmstorf abfließen, um die Dörfer Rübke und Neuenfelde nicht zu stark zu belasten. Allerdings wird das nur ein kurzer Zustand sein: Ende 2023 soll dort auch die Hamburger A26 zwischen Neu Wulmstorf und dem wichtigen Anschluss an die A7 bei Moorburg fertig sein – und damit dann auch Abfahrten im Bereich Rübke/Neuenfelde. Vor wenigen Tagen erst hatte die Wirtschaftsbehörde bekannt gegeben, dass man sich mit den letzten Klägern geeinigt habe und ein Baustart in Kürze bevorstehe.

Während also an der Landesgrenze der Weiterbau aktiv in Vorbereitung ist, macht den Planern ein Abschnitt auf dem lange schon fertigen Abschnitt zwischen Sade und Dollern ganz andere Sorgen. Dort sind auf der Fahrbahn kleine Blasen entdeckt worden, wie Haase bestätigt. Vorsorglich wurde daher eine Tempodrosselung angeordnet. Haase: „Das haben wir aber nur gemacht, weil es für Motorradfahrer gefährlich werden könnte, nicht für Pkw-Fahrer“. Gutachter sollen nun die Schäden und ihre Ursachen weiter untersuchen.

Die erst zehn Jahre alte Fahrbahn musste bereits saniert werden

Es wäre auch hier nicht das erste Mal, dass an der erst rund zehn Jahre alten Fahrbahn der bereits bestehenden A26 gearbeitet wird. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Fahrbahn saniert. Das aber, so sagt Straßenplaner Haase, waren normale Arbeiten an der sogenannten „Verschleißschicht“, die bei jeder Autobahn alle zehn Jahre anstünden.