Buxtehude. Mehr Besucher, mehr Beratung, mehr Angebote. Die kleine Hansestadt ist längst mehr als nur ein Tagesziel
Die Obstblüte im Alten Land steht gerade in voller Pracht, doch nicht nur in Jork oder am Elbdeich sind derzeit viele Ausflügler unterwegs: Auch in Buxtehude, dem Tor zum Alten Land, merkt man in der historischen Altstadt, dass derzeit offenbar viele Besucher in der Stadt sind.
Der Trend zum Urlaub im eigenen Land mache sich hier verstärkt bemerkbar, sagt Torsten Lange, bei der Stadtverwaltung verantwortlich für die Bereiche Marketing und Tourismus. Und die Hansestadt selbst setzt mit neuen Angeboten stark auf diesen Markt: Neue Themen-Stadtführungen, Barkassenfahrten auf Este und Elbe, ein Ausbau des Wanderwegenetzes und ganz aktuell der neue Radwanderbus (www.elbe-radwanderbus.de, der an Wochenenden eine Verbindung zum Fähranleger nach Finkenwerder bietet – mit solchen Angeboten will die Stadt punkten und setzt dabei auch auf ihre geografische Lage zwischen Großstadt und Landidyll, sagt Lange, der die Bemühungen um mehr Touristen mit einigen Zahlen unterfüttern kann: Die Zahl der Übernachtungen in größeren Beherbergungsbetrieben ab zehn Betten in der etwa 40.000 Einwohner großen Stadt sind demnach von rund 52.000 im Jahr 2010 auf aktuell mehr als 73.000 gestiegen. Da jedoch viele Besucher auch in kleinen Unterkünften übernachten, schätzt der Tourismusfachmann die tatsächliche Übernachtungszahl auf gut das Doppelte. Zusammen mit Tagesausflüglern würde daher in die Stadt mittlerweile mehr als 350.000 Besucher pro Jahr kommen. Bemerkbar mache sich das auch im Infozentrum: von rund 13.000 auf 19.000 pro Jahr stieg dort die Zahl der Gäste, die sich nach Tourismusangeboten erkundigen.
„Das ist eindeutig ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor“, so Lange. Und das nicht nur für Beherbergungsbetriebe. Gut 25 Euro pro Tag lasse jeder Tourist mindestens in den Restaurants und Geschäften der Stadt, schätzt er. Und weil es so gut läuft, will die Stadt ihre touristischen Angebote noch erweitern, sagt Lange.So soll der Wasser-Tourismus weiter ausgebaut werden. Man denke da etwa an neue Steganlagen an der Este oder auch zusätzliche Infrastruktur wie etwa Grillplätze für Kanufahrer. Bisher ist der Tourismus in Buxtehude vor allem ein Saisongeschäft: Jetzt zur Obstblüte und später während der Ernte sind die Hauptzeiten.
Seit zwei Jahren setzt Buxtehude mit seinem Weihnachtsmarkt auf sein Image als Märchenstadt für die Nebensaison – und hat auch damit Erfolg: So gibt es mittlerweile aus anderen Teilen der Republik extra Busreisen zum Buxtehuder „Wintermärchen“.