Hamburg. Der Ärztekammer-Chef Dr. Pedram Emami: „Leider hören wir im Marburger Bund nichts Gutes über den aktuellen Führungsstil.“
Sorgen um den Zustand der Geburtshilfe an der Helios Mariahilf Klinik macht sich jetzt offenbar auch der Präsident der Hamburger Ärztekammer. Dr. Pedram Emami. Der Neurochirurg an der Uniklinik Eppendorf und seit Dezember 2016 zudem Vorsitzender des Landesverbandes des Marburger Bundes, der Krankenhausärzte-Gewerkschaft, postete via Facebook, den Artikel, den das Hamburger Abendblatt unter der Überschrift „Mariahilf: Ärzte klagen über Umgang mit Mitarbeitern“, am Montag veröffentlicht hatte.
Chefärztin Dr. Maike Manz und vier Oberärzte der Geburtshilfe hatten in einem Brief erklärt, warum sie sich kurz vor Weihnachten entschlossen zu kündigen: „Unter den derzeit existierenden Rahmenbedingungen können wir unseren Ansprüchen an die medizinische Versorgung, die patientenfreundlichen Organisationsstrukturen und den Umgang mit Mitarbeitern nicht mehr gerecht werden.“ Bezug nehmend auf diesen Text fragt der Kammerpräsident jetzt: „Ist das ein Wunder, dass das Thema Privatisierung im Gesundheitswesen für viele ein rotes Tuch ist?“
Der Helios Konzern hatte die Klinik 2007 von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern gekauft und 2015 den Neubau an der Stader Straße in Betrieb genommen. Seit Ende 2016 die Geburtsstation der Asklepios Klinik dicht gemacht wurde, ist die Mariahilf-Geburtsklinik die einzige in Harburg. Dazu schreibt Ärztekammer-Chef Emami: „Mit der Umstrukturierung (. . .) hofften ja alle auf eine konzentrierte und qualitativ hochwertige Versorgung – das gab es allem Anschein nach ja auch in der Geburtsmedizin.“ Er fürchtet nun, dass sich das geändert haben könnte: „Leider hören wir im Marburger Bund aber derzeit nichts Gutes über den aktuellen Führungsstil.“