Hamburg. Um die Situation auf der Strecke zwischen Hamburg und Harburg zu entschärfen, gibt die Deutsche Bahn die Fernzüge frei.

Die Züge sind überfüllt – und die Bahn reagiert: Weil Tausende Pendler aus dem Hamburger Süden wegen der aktuellen Sperrungen im Zuge der Schienenerneuerungsarbeiten an der S-Bahn-Verbindung zwischen Harburg und Hamburg seit dem Wochenanfang erhebliche Fahrzeitverlängerungen in Kauf nehmen müssen, können Bahn- und HVV-Kunden auf dem Streckenabschnitt ab sofort auch alle Fernzüge mit Halt in Harburg nutzen. Das teilte die Bahn dem Abendblatt mit.

Vor allem im Berufsverkehr war es auf dem Harburger Bahnhof zu chaotischen Szenen gekommen, weil zahlreiche Pendler auf die Metronom-Züge auswichen. Viele fanden in den restlos überfüllten Zügen jedoch keinen Platz und saßen auf dem Bahnhof fest.

„Ich habe am Montagmorgen 2,5 Stunden statt 60 Minuten von Buchholz zum Hauptbahnhof Hamburg benötigt“, sagte Berufspendler Christopher Hagedorn gestern dem Abendblatt. „Ich bin irgendwann ab Harburg mit dem Schienenersatzverkehr gefahren, da man in keinen Metronom rein kam.“

Bahn: "Sind mit der Situation selbst nicht zufrieden"

Der Bus endete aber nicht am Bahnhof Wilhelmsburg, sondern bereits an der Haltestelle „Inselpark“, weil die Busse den Bahnhof wegen Straßenbauarbeiten zur Zeit nicht direkt anfahren können – was für die Fahrgäste zusätzliche Unannehmlichkeiten mit sich brachte.

Um die Kapazität der Bahn auf der Strecke Hamburg-Harburg kurzfristig zu erhöhen, hat sich die Bahn entschlossen, Pendlern ab sofort neben der Regionalbahn Metronom die Nutzung der Fernbahnen als Ausweichmöglichkeit anzubieten.

„Wir sind mit der Situation selbst nicht zufrieden“, sagte Bahnsprecherin Angelika Theidig gestern dem Abendblatt. „HVV-Kunden haben deshalb zusätzlich die Möglichkeit, zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Harburg unsere Fernverkehrszüge zu nutzen.

Das betrifft die ICE und IC mit Halt in Harburg von und nach München, Bremen und Köln. Wir rechnen mit einer deutlichen Entspannung für unsere Kunden auf der Strecke.“