Hamburg-Harburg. Zwei Amateurfußballer und ein Zuschauer hatten einen Schiedsrichter brutal attackiert. Jetzt wurden sie zur Rechenschaft gezogen.

Das Amtsgericht Harburg hat die drei Männer, die nach einer umstrittenen Torentscheidung im Kreisliga-Derby vor einem Jahr in Wilhelmsburg den Linienrichter beleidigt und anschließend den Schiedsrichter Aziz I. verprügelt haben, zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei Männer – zwei Fußballspieler des SV Rot-Weiß Wilhelmsburg sowie ein Zuschauer – den Unparteiischen und seinen Assistenten am Ende des Spiels geschlagen, getreten und beleidigt haben.

Rot-Weiß-Spieler Muhammed B. (32), hatte bereits zum Prozessauftakt zugegeben, den Schiri nach dessen umstrittener Torentscheidung in der 90. Minute geschlagen und den Linienrichter beleidigt zu haben. B. wurde wegen zwei tätlichen Angriffen auf den Schiedsrichter und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à zehn Euro (900 Euro) verurteilt.

Sieben Monate Haft auf Bewährung

Rot-Weiß-Spieler Caliskan V. (31) erhielt wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung eine Bewährungsstrafe von sieben Monaten. Zusätzlich muss er 400 Euro Schmerzensgeld an den Schiedsrichter zahlen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass V. dem Schiedsrichter von hinten kräftig mit den Schuhen in den Rücken gesprungen war, als dieser schon am Spielfeldrand am Boden lang. V. hatte im Prozessverlauf geschwiegen, in seinem Schlusswort jedoch zugegeben, den Schiedsrichter getreten zu haben.

Mehmet G. (35), der sich als Zuschauer eingemischt hatte, wurde wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu jeweils 30 Euro verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass G. den Schiedsrichter am Spielfeldrand von hinten mit der Faust gegen den Kopf geschlagen hat, worauf dieser zu Boden ging. G. sagte nach der Urteilsverkündung, dass er das Urteil anfechten wolle.