Harburg. Bezirksfraktion unterstützt zwei Jungunternehmer bei der Standortsuche für einen Trampolinpark im Hamburger Süden.
Harburgs CDU macht sich gerne Gedanken um den Freizeitwert des Bezirks: Ob Beachclub, Wohnmobilstellplätze oder Luxuscamping – die Christdemokraten sind treibende Kräfte bei diesen Themen. Jetzt setzt sich die CDU für einen Trampolinpark im Bezirk Harburg ein.
Dass das nicht so abwegig ist, wie es klingt, zeigt ein Blick über die Elbe: Trampoline sind im Trend. Gleich zwei Hallen betreibt der Brancehnprimus „Jump House“ in Hamburg, eine in Stellingen, eine in Poppenbüttel. Ein weiterer Anbieter eröffnete vor sechs Wochen in Wandsbek den „Sprungraum“. In ganz Deutschland sind es derzeit ungefähr 30 Hallen. Tendenz steigend – und zwar rapide: 15 weitere sind im Bau. Mit etwa zehn Jahren Verzögerung kommt der Trend aus den USA in der Bundesrepublik an.
Durch eigene Marktbeobachtung ist die CDU trotzdem nicht auf die Idee gekommen. Ender und Enes Sungar sind bei der Partei vorstellig geworden.. Sie sind Gesellschafter der EasyJump GmbH (in Gründung), die seit eineinhalb Jahren einen Standort für einen Trampolinpark in Harburg sucht.
Gesucht wird eine Halle mit mindestens 2000 Quadratmetern
„Dass wir in Harburg suchen, hat mehrere Gründe“, sagt Ender Sungar, „unsere Familie kommt zwar aus dem Kreis Pinneberg, aber ich habe mein Abitur am Harburger Wirtschaftsgymnasium gemacht und habe deshalb viele Freunde hier in Harburg. Außerdem habe ich nach dem Abitur auch beruflich immer viel im Hamburger Süden zu tun gehabt. Harburg hat mir viel gegeben, ich möchte etwas zurückgeben.“
Natürlich möchten die Sungars auch etwas einnehmen. Auch dafür ist Harburg ein guter Standort: „Ein Bezirk mit 150.000 Einwohnern, davon 20 Prozent unter 21 Jahre alt, ist natürlich auch ein großes Kundenpotenzial, vor allem, wenn man das Umland noch hinzurechnet“, sagt Ender.
Die Sungar-Brüder suchen eine Halle mit mindestens 2000 Quadratmetern Platz. Der größte Teil davon soll Sprungbereich sein, dazu kommen Umkleiden, Ruhezonen und Gastronomie. Mit letzterer kennen sich die Sungars aus: „Mein Vater ist Gastronom, mein Bruder arbeitet bei ihm mit. Ich selbst habe als Kaufmann in der Fleischbranche viel mit der Gastronomie zu tun. Mit dem Trampolinpark wollen mein Bruder und ich etwas eigenes auf die Beine stellen.“
Um das bloße Auf- und Ab-Springen geht es in den modernen Trampolinparks übrigens nicht – obwohl man sich auch damit begnügen kann. Die Parks bauen immer neue Herausforderungen, wie Hindernisparcours oder hochhängende Basketballkörbe, damit den Besuchern nie langweilig wird. „Wir holen uns da Rat von spezialisierten Insidern“, sagt Ender Sungar, „meine eigenen Tochter ist noch zu jung; aber ich habe über meine Frau Nichten und Neffen im Expertenalter. Die geben uns schon sehr gute Tipps, wie wir den Park gestalten sollten.“
Beinahe hätten die zwei schon eine Halle gefunden: Die Tennishalle an der Scharfschen Schlucht. Die Genehmigung scheiterte jedoch am zu erwartenden Publikumsverkehr im Sinstorfer Wohngebiet. „Ehemalige Tennishallen eignen sich besonders für unsere Zwecke, denn außer der Fläche brauchen wir auch noch die Höhe. 5.50 Meter Innenhöhe müssen es schon sein“, sagt Ender Sungar.
Auf die CDU kamen die Brüder über den Rönneburger Christdemokraten Günter Bosien. Er war Enders Lehrer am Wirtschaftsgymnasium. Der CDU schwebt für das Trampolinprojekt eine Halle in einem Gewerbegebiet vor. „Da stört der Verkehr am wenigsten“, sagt der Vorsitzende der CDU-Fraktion Ralf-Dieter Fischer, „wir wollen, dass die Sungars ihre Ideen einmal vorstellen können.“