Marmstorf/Wilstorf. Die Sperrung der Straßen südlich und nördlich des Stadtparks trennen die Stadtteile Marmstorf und Wilstorf. Stau ist programmiert.

Auf der Flurkarte grenzen die Stadtteile Marmstorf und Wilstorf direkt aneinander. Tatsächlich ist der Stadtpark die natürliche Grenze zwischen den beiden ehemaligen Dörfern. Um von Marmstorf nach Wilstorf zu kommen und umgekehrt, muss man um den Stadtpark herum fahren. Südlich, über den Langenbeker Weg geht das derzeit nicht: Kurz vor dem Frankenberg versperrt die nächsten eineinhalb Wochen eine Baustelle den Weg.

Wer jetzt wendet, und es nördlich versucht, erlebt eine böse Überraschung: Auch diese Umfahrung des Parks über Hohe Straße und Außenmühlenweg ist von Marmstorf aus nicht erreichbar: Die Hohe Straße ist ab der Autobahnauffahrt in Richtung Innenstadt gesperrt. Die Umleitung im Süden geht durch enge Wohnstraßen, der Verkehr für die Hohe Straße wird durch die Harburger Innenstadt geleitet. Beide Baustellen dauern bis 17. November.

An der Hohen Straße darf man derzeit vor der Autobahn nicht abbiegen
An der Hohen Straße darf man derzeit vor der Autobahn nicht abbiegen © xl | Lars Hansen

Baustellen wegen Verlegung neuer Leitungen

„Das hat für mich heute Morgen einen langen Umweg bedeutet“, ärgert sich der Wilstorfer Thomas Dubel, „Dabei wollte ich nur kurz meine Kinder zur Schule fahren. Die Umleitung vom Langenbeker Weg über den Krönenbarg ist zu eng und immer mindestens auf einer Seite zugeparkt. Wenn sich hier Autos begegnen, wird es kritisch. Und in dem Chaos müssen sich auch noch Kinder auf dem Schulweg bewegen. Zurück wollte ich deshalb nicht noch einmal diesen Weg nehmen und deshalb über die Hohe Straße zurückfahren. Nur wurde ich da einmal durch die ganze Stadt umgeleitet!“

„Grund für die Bauarbeiten am Langenbeker Weg sind Trinkwasserleitungen“, sagt Bettina Maak, Pressesprecherin des Bezirksamts, „dort müssen neue Anschlüsse gelegt werden. Über die Baustelle an der Hohen Straße haben wir im Bezirksamt keine Kenntnis.“

Auch an der Hohen Straße werden Leitungen neu gelegt. Ein Hinterhaus bekommt eigene Hausanschlüsse für Wasser, Gas und Strom, informieren die Bauarbeiter vor Ort auf Nachfrage. Dass dies dem Bezirksamt nicht bekannt sei, kann Jens Splettstößer vom Polizeikommissariat 46 nicht glauben: „Wenn eine Straße aufgegraben werden muss, braucht man einen Aufgrabeschein. Den beantragt man online. Das geht dann zuerst ans Bezirksamt und dann an uns. Wir veranlassen dann Absperrung und Umleitung. Das machen wir nicht, ohne, dass das Bezirksamt uns dazu veranlasst“

Die Vollsperrung am Langenbeker Weg sei unumgänglich gewesen, sagt Splettstößer: „Die Rohre liegen genau in der Fahrbahnmitte, so dass auf keiner Seite Platz ist, den Verkehr einspurig um die Aufgrabung herum zu leiten.“

HVV-Busse werden umgeleitet

Die Umleitungen betreffen nicht nur Eltern wie Thomas Dubel. Selbst die Busse des HVV müssen sich umstellen, weil ihre Wendeschleife nun blockiert ist. Die zwölf Meter langen und zweieinhalb Meter breiten Vehikel müssen von ihren Fahrern jetzt ebenfalls durch enge Wohnstraßen gelenkt werden: Osterfeldweg, Johnsweg und Jägerfeldweg. Trotz guter Ausbildung, Automatik und Servolenkung ist das für die Hochbahn-Profis überaus anstrengend.

Gerade im Berufsverkehr morgens und abends, wenn die Hauptstraßen verstopft sind, sind die Wege um den Stadtpark herum außerdem für Ortskundige eine zügige Alternative. Die Baustelle am Langenbeker Weg weitläufig über Sinstorf zu umfahren, hieße, sich ab Sinstorfer Kirchweg im Stau ganz hintenan zu stellen. „Das macht doch keiner mit“, sagt Thomas Dubel. „Und dann fahren doch wieder alle durch die engen Straßen am Jägerfeld.“