Harburg. Schlecht platzierte Hinweise lösen Irritationen zwischen Hundebesitzern und anderen Spaziergängern aus.

Sie standen erst seit einigen Wochen: Am Mittwoch hat das Bezirksamt die Schilder wieder eingesammelt, die auf einen Leinenzwang für einzelne Bereiche des Harburger Stadtparks hinwiesen. Offenbar sorgten sie für Irritationen zwischen Hundebesitzern, die den Hinweis richtigerweise nur auf spezielle Areale des Parks bezogen haben, und Nichthundehaltern, die davon ausgingen, dass die Vierbeiner generell an der Leine zu führen seien.

„Aufgrund von Hinweisen von Bürgern haben wir uns die Schilder noch einmal angeschaut und dabei festgestellt, dass sie nicht immer gut platziert wurden“, sagt Bezirksamtssprecherin Bettina Maak. „Daraufhin haben wir sie wieder abgebaut.“ Noch sei ungeklärt, was aus der Beschilderung werde, so Maak.

Denkbar sei, dass dieselben Schilder besser platziert werden. Eine teurere Lösung wäre, eindeutigere Schilder anfertigen zu lassen. Und der einfachste Weg lautet: ganz auf Schilder verzichten. Für Letzteres spricht, dass sich die Konflikte zwischen Hudehaltern und anderen Parknutzern offenbar in Grenzen halten – derzeit liegen dem Bezirksamt nur zwei Beschwerden bezüglich Hunden im Stadtpark vor.

Leinenzwang wird kaum befolgt

Zur Rechtslage: Grundsätzlich dürfen in allen Harburger Grünanlagen gehorsamsgeprüfte Hunde (Nachweis ist mitzuführen) frei herumlaufen, also auch im Stadtpark. Für sie freigegeben sind Wege, Pfade und Rasenflächen. Nachzulesen ist dies in der Liste „Hundeauslaufzonen in Hamburg“.

Dort sind auch diejenigen Areale genannt, für die diese Leinenbefreiung im Stadtpark nicht gilt: für den Schulgarten und die Bereiche unterhalb des Schulgartens sowie für ökologisch wertvolle Biotopflächen. Um diese Bereiche zu kennzeichnen, wurden die Schilder aufgestellt – mit mäßigem Erfolg, wie sich schon nach wenigen Wochen herausstellte. Auf Spielplätzen haben die Vierbeiner nach dem Hamburger Hundegesetz generell nichts verloren.

Der Harburger Stadtpark ist ein Volkspark und soll vor allem der Erholung der Stadtbevölkerung dienen, mit und ohne Hund. Sporthungrige, Ruhesuchende und Naturliebhaber sollen hier Gelegenheit haben, ein für sie passendes Eckchen zu finden. In einem ausgewiesenen Bereich südlich der Außenmühle darf auch gegrillt werden.

Unter den Harburger Hundeauslaufflächen ist der Stadtpark mit 2500 Quadratmetern die zweitkleinste von sechs Arealen. Der Heimfelder Forst ist mit 100.000 Quadratmetern die größte Auslaufzone, gefolgt vom Neugrabener Forst/Kiesgrube Kiesbarg (50.000 m2) und dem Bereich am Falkenbergsweg in Neugraben (20.000 m2). Zu den kleineren Flächen zählen der ehemalige Bolzplatz im Göhlbachtal (6500 m2) und die Fläche am Rehrstieg/Cuxhavener Straße (1000 m2).