Harburg. Channel Harburg wirbt mit der dritten Nacht der Lichter für Zustimmung zur Hamburger Bewerbung um die Spiele. Interesse an Veranstaltung ist groß.

Das Jahr Pause hat der „Nacht der Lichter“ im Harburger Binnenhafen nicht geschadet – im Gegenteil: Das Interesse, sich an der Veranstaltung am 18. September zu beteiligen, ist größer, als erwartet. Waren die beiden Organisatorinnen Saskia Hollatz und Melanie Gitte Lansmann vor drei Wochen noch von 40 Bauwerken ausgegangen, die beleuchtet werden, liegen jetzt schon 53 Bewerbungen vor.

„Die Investoren im Binnenhafen sehen die Nacht der Lichter als eine identitätsstiftende Veranstaltung des Quartiers“, sagt Saskia Hollatz, die frisch gebackene Geschäftsführerin des Channel Harburg e.V., in dem 140 Binnenhafenunternehmen zusammengeschlossen sind.

Melanie Gitte Lansmann fügt hinzu: „Außerdem haben einige wichtige Binnenhafenimmobilien die Besitzer gewechselt, zum Beispiel der Silo. Die neuen Besitzer identifizieren sich sehr viel mehr mit dem Binnenhafen als die vorherigen. Da haben wir offene Türen eingerannt.“

Dabei hatten die beiden wenig Zeit: Erst im Juli war das operative Geschäft des Channel-Vereins an die Agentur „Think About“ ausgelagert und Melanie Gitte Lansmann zu deren Geschäftsführerin bestellt worden. Auch Saskia Hollatz ist bei Think About angestellt und dort mit dem Channel Harburg e.V. betraut.

Einer der ersten Aufschläge des Damen-Doppels war es, die Nacht der Lichter wiederzubeleben. Der letzte Channel-Geschäftsführer Hans-Joachim Schulz hatte diese 2014 abgesagt, und zwei Gründe genannt: Die Finanzierung war unsicher und der Arbeitsaufwand zu hoch.

Arbeit scheuen anscheinend weder Lansmann noch Hollatz. Und was die Finanzierung angeht, wird die mit jedem gemeldeten Objekt etwas mehr gesichert und darüber hinaus haben die Managerinnen auch schon gut zwei Dutzend Sponsoren geworben.

Arne Weber, Vorstandsvorsitzender des Channel Harburg e.V, freut sich über den Coup. „Die Nacht der Lichter gehört zum Binnenhafen“, sagt er.

Lichtkünstler Nicolas Sauerbaum hat diesmal die Aufgabe mit der Binnenhafenbeleuchtung für Hamburgs Bewerbung um die olympischen Spiele 2024 zu werben und dafür die olympischen Farben zu verwenden. „Das ist natürlich eine anspruchsvolle Aufgabe“, sagt er.

„Vor allem, weil einer der fünf Ringe ja schwarz ist. Man könnte jetzt jedes fünfte Haus im Dunklen lassen aber das wäre wohl nicht schön. Wir haben einen Kunstgriff gemacht: Die Umkehrfarbe von Schwarz ist Weiß und so leuchten wir die Häuser an.“

Die „Feuer-und-Flamme-GmbH“, die von der Stadt für die Olympiabewerbung gegründet wurde und nun erst einmal die Bewerbung bewirbt, ist Feuer und Flamme für das Beleuchtungskonzept. Sie wird sich mit einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Olympische Spiele am Rahmenprogramm der Nacht der Lichter beteiligen.

Sport ist ohnehin ein Aspekt der Nacht der Lichter: Als sie im letzten Jahr ausfiel, erhielt wenigstens der Lichterlauf die junge Tradition am Leben. In diesem Jahr finden beide Veranstaltungen wieder gleichzeitig und einander ergänzend statt.

Organisator Karsten Schölermann hat schon 1200 Meldungen, die sich auf drei Rennen verteilen: die anspruchsvolle 11,1-km-Strecke des Brückenlaufs, die fünf Kilometer lange Schlossinselrunde und die 4x3,4- km-Staffel. Schölermanns Team nimmt noch Meldungen an: Bis zum 14. September ist das Online-Formular geschaltet. Wer diese Frist versäumt, kann sich noch bei Sportspaß am Harburger Ring oder direkt bei der Rennleitung nachmelden.

Besonders stolz ist Schölermann darauf, dass bis jetzt schon 32 Flüchtlinge vom Wohnschiff „Transit“ mitlaufen wollen. Sie sind vom Startgeld befreit. Außerdem ruft die Flüchtlingshilfe Binnenhafen dazu auf, Laufschuhe zu spenden. Benötigt werden die Größen 26 bis 45.