Harburg. Verkäuferinnen und Verkäufer demonstrieren bei Warnstreik-Kundgebung auf dem Harburger Rathausplatz. Dabei waren knapp 100 Teilnehmer.

Mit Trillerpfeifen und Trommeln machten gestern Nachmittag Beschäftigte des Einzelhandels bei einer Warnstreik-Kundgebung der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di auf dem Harburger Rathausplatz lautstark auf ihre Forderungen in Verhandlungen der laufenden Tarifrunde mit aufmerksam. Die Gewerkschaft hatte in Hamburg 3500 Beschäftigte des Einzelhandels, darunter auch Mitarbeiter des Buchhandels, zum Warnstreik aufgerufen.

Die Hamburger Ver.di-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp erklärte in ihrer Ansprache an die rund 100 Teilnehmer: „Angesichts der Umsatzsteigerungen und Gewinne im Hamburger Einzelhandel ist das bisherige Angebot beschämend für unsere Kolleginnen und Kollegen. Für eine Verkäuferin bedeutet dieses Angebot im Endgehalt eine Erhöhung von 22 Cent pro Stunde. Das ist entschieden zu wenig.“ In der laufenden Tarifrunde soll mit dem Warnstreik Druck auf die Arbeitgeber aufgebaut werden. Die hatten eine Tariferhöhung von 1,5 Prozent angeboten, was von der Gewerkschaft als entschieden zu niedrig angesehen wird. Gefordert wird eine Anhebung des Stundenlohns um einen Euro, für Auszubildende um 50 Cent. Die Tariflaufzeit sollte zwölf Monate betragen.

Künftige Tarifverträge des Einzel- und Buchhandels sollten von Arbeitgebern als allgemeinverbindlich anerkannt werden, lautet eine weitere Forderung. Lattekamp: „Durch die Allgemeinverbindlichkeit unserer Tarifverträge könnte der Verdrängungswettbewerb im Handel gebremst und Dumpinglöhne vermieden werden.“