Harburg. Doppelter Hindernislauf: Ab Sonntag, 21. Juni 2015, wird zusätzlich zur Bremer Straße auch die Autobahn 261 stadteinwärts gesperrt.
Harte Zeiten kommen jetzt auf alle Autofahrer zu, die in den nächsten Wochen aus dem Süden nach Harburg wollen. Ab Sonntag, 21. Juni, wird die Autobahn 261 – die Eckverbindung zwischen A1 und A7 im Südwesten von Hamburg – stadteinwärts komplett gesperrt. Und das gleich für knapp sechs Monate, denn die Fahrbahn in Richtung Hamburg wird auf der gesamten Länge komplett erneuert. Zusätzlich werden vier Brücken saniert und ein Regenrückhaltebecken angelegt.
Umleitungsstrecke führt von der A 261 zur A 7 zur Anschlussstelle Heimfeld/B 73
Der Weg ins Harburger Zentrum wird damit noch ein Stück komplizierter, denn seit Mitte Mai ist bereits die Bremer Straße stadteinwärts gesperrt. Die empfohlene Umleitungsstrecke führt derzeit von der A 261 zur A 7 bis zur Anschlussstelle Heimfeld/B 73. Das große Verkehrschaos bleibt jedoch aus. Der Verkehr verteile sich auf die Ausweichstrecken, also auch auf die Eißendorfer Straße und die Winsener Straße, teilt die Polizei in Harburg mit. Auch die Anwohner, die anfangs wegen einer möglichen höheren Verkehrsbelastung besorgt waren, hätten sich beruhigt.
Dabei wird es wohl auch bleiben, wenn die A 261 gesperrt wird, denn die Ausweichstrecken für Ortskundige dürften dieselben bleiben. Die Hamburger Verkehrsbehörde empfiehlt Autofahrern aus Richtung Bremen, die A 1 weiter bis zum Maschener Kreuz zu befahren und dort auf die A 7 zu wechseln. Damit nicht genug: Auch die A 39 ist noch bis Oktober Baustelle: In Richtung Hamburg geht es derzeit nur auf einer Spur, zudem ist die Anschlussstelle Winsen-West in Richtung Hamburg gesperrt.
Warum finden so viele Baumaßnahmen parallel statt?
Die Leidtragenden der A 261-Sperrung sind vor allem die Anwohner der Ortschaften Tötensen und Nenndorf. Denn Autofahrer aus Tostedt oder Buchholz werden wohl eher über die B 75 als über das Maschener Kreuz ausweichen. Außerdem wird die Auffahrt zur A 261 in Marmstorf/Lürade für den Bau des Regenrückhaltebeckens ab Donnerstag, 16. Juli, ebenfalls gesperrt, so dass die Autofahrer auf die B 75 ausweichen müssen. Die Gemeinde Rosengarten hat keine Möglichkeiten, hier regulierend einzugreifen. „Wir werden über die Baumaßnahme in Kenntnis gesetzt, mehr nicht. Alternativen für den Ausweichverkehr können wir nicht anbieten“, sagt Bürgermeister Dirk Seidler. Immerhin: Der Verkehr könne ungehindert fließen, auch dank der Kreisverkehre.
Warum finden so viele Baumaßnahmen parallel statt? „Uns stehen dafür nur etwa acht Monate im Jahr zur Verfügung. Im Winter geht es nun mal nicht. Der Sanierungsstau ist außerdem in Hamburg so groß, dass manchmal Baumaßnahmen parallel laufen müssen, will man hier vorankommen“, sagt Susanne Meinecke, Sprecherin der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.
Die „heiße Phase“ beginnt gleichzeitig mit den Hamburger Sommerferien
Einen Koordinator für länderübergreifende Maßnahmen zwischen Hamburg und Niedersachsen zu beauftragen, wie es immer wieder gefordert wird, plant die Behörde indes nicht. Solch ein Posten ist bisher nur für das mehrjährige Großprojekt A7-Ausbau eingerichtet worden, das die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein betrifft.
„Wir bemühen uns, die Bauarbeiten so erträglich wie möglich zu gestalten“, betont Susanne Meinecke. Die „heiße Phase“, in der auf die A 261 an beiden Enden dicht ist, beginnt gleichzeitig mit den Hamburger Sommerferien am 16. Juli. Die Bremer Straße soll Anfang Oktober wieder freigegeben werden. Dort wird der Kreuzungsbereich Ernst-Bergeest-Weg/Friedhofstraße umgebaut. An diesem Knoten bilden sich seit Jahren lange Rückstaus, da hier mehrere Ampeln den Verkehrsfluss behindern. Diese Staus sollen nach der Umbaumaßnahme der Vergangenheit angehören. Bis Oktober soll auch der erste Teil der A 39-Sanierung beendet sein. Der zweite Bauabschnitt schließt sich im Frühjahr 2016 an.
Stauauskunft: www.hamburg.de/verkehrslage/