Rade. Landesregierung sieht sich auf Anfrage von Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke vorerst nicht in der Pflicht
Besonders Abends müssen Autofahrer auf der A 1 in Richtung Bremen in Höhe der Abfahrt Rade ganz besonders aufpassen: Regelmäßig stehen Pkw und Lkw im Stau vor der Abfahrt und blockieren die rechte Spur. Grund dafür ist eine nicht durchdachte Verkehrsführung in das Gewerbegebiet Mienenbüttel, Auch die Anwohner an der B3 in Mienenbüttel und Rade sind genervt vom ständig vorbeidonnernden Straßenverkehr. Um das Problem zu beseitigen, hatte die zuständige Gemeinde Neu Wulmstorf schon bei der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Verden die Chancen für eine zweiten Autobahnabfahrt direkt ins Gewerbegebiet Mienenbüttel abgeklopft, allerdings eine Absage aus Verden kassiert.
Die Begründung lautete, dass die Gemeinde als Planerin des Gewerbegebiets allein in der Pflicht sei. Die Straßenbehörde beruft sich auf eine im Jahr 2008 mit der Gemeinde getroffene Vereinbarung, nach der diese allein eine eventuelle Optimierung der Zufahrten in Rade verantworten sollte. Grundlage der Vereinbarung war damals das Gutachten eines Planungsbüros, dass eine moderate Steigerung des Verkehrsaufkommens festgestellt hatte: bei Pkw um fünf Prozent, bei den Lkw um 15 Prozent innerhalb von acht Jahren. Verantwortlich für den stärkeren Verkehr seien die beiden Gewerbegebiete der, Ixocon-Logistikpark mit 20ha und Rade/Mienenbüttel mit 80ha. Damals war man der Meinung dass eine Ampelanlage, die in Spitzenzeiten flexibel geschaltet werden sollte, eine Stausituation vor und hinter den Abfahrten in Rade regulieren könnte. Ein Kreisverkehr wurde abgelehnt, da er zu viel Fläche beanspruchen würde und unübersichtlich sei. Dieser Auffassung schloss sich die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zu 100 Prozent an und lehnte andere Verkehrsführungen, also auch eine zweite Abfahrt, kategorisch ab. Auf eine Anfrage des CDU Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke unterstrich die Landesregierung noch einmal, dass die Gemeinde Neu Wulmstorf als Initiatorin und Planerin des Gewerbegebiets auch die alleinige Verantwortung habe. Vertraglich habe man sich da abgesichert. Wegen der unbefriedigenden Verkehrssituation werde gerade ein neues verkehrstechnisches Gutachten erstellt. Weiterhin sei als erste Maßnahme der Autobahn-Abfahrtsstreifen in Rade um 400 Meter verlängert.worden.