Trelde . Zehn Jahre Trelder Festival: Das Programm umfasst Werke von Barock bis zeitgenössisch. Klassische Philharmonie Nordwest tritt am 18. Juli auf.

Am Anfang war es ein zarter Versuch: Was große Festivals seit Jahren erfolgreich vormachten, nämlich klassische Konzerte in Spielstätten wie Scheunen, Ställe und grüne Wiesen zu verlegen, sollte auch im kleinen Trelde gelingen. Praktisch aus dem Nichts stellte ein kleiner Kreis ein Konzertprogramm auf die Beine.

Die Idee wurde ein Jahr später umgesetzt

Und das kam so: Udo Blanck, Initiator des Musikfestes „Klassik populär“, stammt aus Trelde, war aber beruflich längere Zeit im Bremer Umland tätig. In Syke lernte er Ulrich Semrau kennen, Trompeter und Leiter des Orchesters „Klassische Philharmonie Nordwest“. 2005 feierte Trelde sein 900-jähriges Bestehen, und Udo Blanck, inzwischen dorthin zurückgegekehrt, kam in den Sinn, zusammen mit Ulrich Semrau ein Konzert zu organisieren. In die Tat umgesetzt wurde dies ein Jahr später.

„Das war so ein schöner Erfolg, dass wir gleich das nächste Jahr drangehängt haben“, sagt Ulrich Semrau. Und noch eines und noch eines: In diesem Jahr findet „Klassik populär“ zum zehnten Mal statt. „Wir freuen uns jedes Mal darauf, das ist so ein schönes Ambiente“, sagt Semrau. Zumal die Scheune auf „Oarns Hoff“, in der die Konzerte stattfinden, tatsächlich 362 Tage im Jahr als solche in Gebrauch ist, trotz der festen Bühne, die der Trägerverein des Festivals, Trintla Cultura e.V., inzwischen dort eingebaut hat.

Musiker erhalten Aufwandsentschädigung

Die Klassische Philharmonie Nordwest ist ein Projektorchester, dessen Mitglieder zwar Profimusiker sind, ihr Geld aber mit ihren anderen Engagements verdienen. Heißt, für ihr Mitspielen in der Klassischen Philharmonie erhalten sie nur eine Aufwandsentschädigung. Das Orchester finanziert sich durch Eintrittsgelder, regionale Sponsoren und einen rund 100 Mitglieder starken Förderverein.

Das Orchester genießt einen guten Ruf, auch international

Nichtsdestoweniger stehen die Musiker Schlange. Das Orchester hat einen guten Ruf, und es ist international besetzt. „Derzeit sind zwölf Nationen bei uns vertreten“, sagt Ulrich Semrau. Viele stoßen über das Netzwerk, das Musiker haben, dazu, andere fragen direkt an. Das Orchester tritt in wechselnder Besetzung und Zahl der Mitspieler auf – so wie es die Werke vorgeben. „Es kommen aber regelmäßig alle zum Zuge“, betont Semrau, der das Orchester 1996 zusammen mit seiner Frau und Kollegen gründete.

Programm für „Klassik populär“ 2015

Das Repertoire umfasst Werke von Barock bis zeitgenössisch, die das Orchester auch auf internationalen Bühnen aufführt. Das Programm für „Klassik populär“ 2015 steht inzwischen fest. Gespielt werden die Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte“ und das Fagottkonzert B-Dur KV191 sowie die Sinfonie Nr. 9 – die „Große“ C-Dur – von Franz Schubert. „Klassik populär“ findet statt vom 17. bis 19. Juli, Ulrich Semrau und seine Musiker treten am 18. Juli um 20 Uhr auf.

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