Winsen-Borstel. Im Winsener Ortsteil werden 28 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Die Bürger sollen schon in Kürze schnelle Internetzugänge erhalten.

Highspeed für Borstel. In dieser Mission verlegt die Telekom ungefähr 28 Kilometer Glasfaserkabel im Winsener Ortsteil Borstel.

Heute fand der etwas verspätete Spatenstich statt. Verspätet, weil der Netzbetreiber mit den Arbeiten bereits seit März dieses Jahres begonnen hat.

Die Verlegungsmaßnahmen ermöglichen eine Internetverbindung mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 100 Megabits pro Sekunde (MBit/s). „Teilweise kann die Datengeschwindigkeit jedoch auf 50 MBit/s absinken“, erklärt Telekommitarbeiter Rigo Lüdtke, Städteverantwortlicher für Winsen.

Je weiter der Haushalt von einer Vermittlungsstelle entfernt ist, desto erheblicher sinkt die Übertragungsleistung. Als Mini-Vermittlungsstellen fungieren zum Beispiel die allgemein bekannten grauen Kästen am Straßenrand.

Was sind denn nun die spürbaren Auswirkungen? Gerade für die jüngeren Winsener ist sicherlich interessant, ob Musik- und Video-Streamingdienste in Anspruch genommen werden können. Laut Lüdtke müssen die Anwohner zur Zeit mit einer geschätzten Höchstleistung von 16 MBit/s vorlieb nehmen.

An einigen Stellen sogar deutlich langsamer. Das sei zum Streamen von Filmen und Serien eher schlecht. Ab einer Geschwindigkeit von 25 MBit/s gelinge dies jedoch. Die Borsteler sind mit der doppelten Geschwindigkeit also auf der sicheren Seite“, erklärt Lüdtke.

Haben die Borsteler mit Einschränkungen durch die Verlegung der Glasfaserkabel zu rechnen? „Wir versuchen die Bauarbeiten so unauffällig wie möglich zu gestalten“, sagt Gerhard Behrendt, Bauleiter. „Im Regelfall sind Bodenflächen die wir öffnen innerhalb eines Tages wieder verschlossen“, erklärt Projektmanager Mathias Bartsch.

„Seit dem Start der Umbauarbeiten im März sind zudem keine Beschwerden eingegangen“, wirft Bürgermeister André Wiese ein. „Schnelles Internet ist heutzutage ein Muss“, fährt er fort. Der Internetanschluss sei fester Bestandteil des Fragenkatalogs zu Infrastruktur potenzieller neuer Bürger geworden. „Dann heißt es: Wie viel Miete? Wo ist die Schule für die Kinder? Und was kann der Internetanschluss?“

Die Bauarbeiten sollen laut Bartsch Mitte Juni diesen Jahres abgeschlossen sein. Bis die Borsteler dann aber tatsächlich mit Highspeed surfen, streamen und downloaden können dauert es noch eine Zeit. Erst im vierten Quartal sind die Leitungen in Betrieb und Anschlüsse sind zu erwerben. Auch eine langfristige Voranmeldung ist noch nicht möglich.

Über eine generelle Verfügbarkeit der neuen Geschwindigkeiten können sich die Anwohner jedoch im Vorfeld unter www.telekom.de/schneller informieren. Ungefähr 9300 Haushalte sollen von den Glasfaserleitungen profitieren.

Noch nicht alle Ortsteile seien mit einer schnellen Internetverbindung versorgt. In Luhdorf und Roydorf würde noch daran gearbeitet. Im Neubaugebiet Winsener Wiesen sollen Glasfaserkabel bis in die Haushalte gelegt werden.

Das bedeutet, dass der Netzanbieter vollständig auf Kupferkabel verzichtet. Diese sind in der Vergangenheit zur Datenübertragung verlegt worden, sind jedoch störanfälliger. Die Geschwindigkeit der Daten verringert sich also, das soll mit der Technik „Fibre to the Home“ ausgeschlossen sein.

Den voraussichtlich 250 neuen Wohneinheiten des Neubaugebiets Winsener Wiesen stünden dann Internetanschlüsse mit einer Geschwindigkeit von 200 MBits/s zur Verfügung.

Für die Baugebiete in Habichtshorst sind die Planungen bezüglich der Internetzugänge noch nicht abgeschlossen.