Buchholz. Die Stadtwerke erweitern ihr Glasfasernetz: Als nächstes werden Sprötze und die Siedlung Reiherstieg angeschlossen.

Der weltweite Datenverkehr wächst, und zugleich wachsen die Anforderungen an Geschwindigkeit und Datenvolumen. Glasfaser, auch Lichtwellenleiter genannt, kann diese Aufgaben am besten erfüllen, denn nichts ist schneller als das Licht.

Die Stadtwerke Buchholz haben daher vor vier Jahren begonnen, ein eigenes Glasfasernetz aufzubauen. Begonnen wurde mit der Ortschaft Dibbersen, es folgten zwei Abschnitte in Steinbeck inklusive des Gewerbegebiets. Aktuell wird der Anschluss der Ortschaft Sprötze, der Siedlung Reiherstieg und des restlichen Teils von Steinbeck vorbereitet.

„Der Trend zur Digitalisierung unserer Kommunikation geht immer weiter voran, die Bandbreiten steigen rasant. Glasfaseranschlüsse sind nicht nur ein entscheidender Standortvorteil für Unternehmen, sondern auch für Privatleute“, erläutert Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Christian Kuhse.

Dass ein kommunales Unternehmen auch Internetdienste anbietet, sei naheliegend: „Als Energieversorger haben wir langjährige Erfahrung mit dem Bau und Betrieb von Netzen. Die neuen Dienstleistungen rund ums Breitband-Internet ergänzen unser Angebot. Damit können wir unseren Kunden nun aus einer Hand und mit Service vor Ort Strom, Gas, Wasser und Breitband-Internetdienste anbieten.“

Auch wenn die Investitionskosten hoch sind – über die genaue Summe machen die Stadtwerke keine Angaben – rechnen sie sich langfristig. Voraussetzung ist, dass eine je nach Gebiet variierende Anzahl an Haushalten sich anschließen lässt.

„Zunächst haben wir ein Teilprojekt identifiziert, mit dem wir rund 30 Prozent der Buchholzer an unser Netz anschließen wollen. Hier liegen wir voll im Plan“, sagt Kuhse.

Manchmal nehmen gleich ganze Straßenzüge das Angebot an: „In älteren Siedlungen vollzieht sich gerade ein Generationswechsel. Die jungen Leute, die dort einziehen, wollen auch schnelles Internet. Letztlich steigert das auch den Wert der Immobilie“, sagt der Vertriebsleiter Jan Bauer.

Im Landkreis Harburg sind die Buchholzer Stadtwerke bislang die einzigen lokalen Breitbandversorger. Die Samtgemeinde Elbmarsch will jetzt aber nachziehen. „In Schleswig-Holstein und Hamburg gibt es aber viel mehr regionale Netzanbieter“, sagt Bauer.

Vom Service vor Ort abgesehen, stellt der Stadtwerke-Chef einen weiteren wesentlichen Vorteil heraus: Kunden von Buchholz Digital erhalten eine Glasfaserleitung bis ins Haus, während etwa die Telekom die Daten im Allgemeinen nur zum Teil über Glasfaserleitungen sendet. Von dort aus geht es mit herkömmlichem Kupferkabel zu den Hausanschlüssen – für den Datentransport ist dies der „Flaschenhals“, wo es eng wird.

Dazu Kuhse: „Als kommunales Unternehmen sind wir langfristig orientiert. Die Zyklen für die Amortisation von Investitionen sind bei uns nicht so kurz bemessen wie etwa bei börsennotierten Unternehmen. Daher setzen wir gleich und konsequent auf das Netz der Zukunft, den Glasfaseranschluss bis zum Kunden.“

„Der Wettbewerb ist zwar stark, da müssen auch wir professionell aufgestellt sein. Wir brauchen uns aber hinter den Wettbewerbern nicht zu verstecken“, betont Kuhse. Das gilt auch für die Tarife, die monatlichen Kosten bewegen sich auf ähnlichem Niveau wie bei den großen Anbietern.

Buchholz-Digital-Kunden erhalten nicht nur schnelles Internet mit Up- und Downloadgeschwindigkeiten von 100 Mbit pro Sekunde, sondern auch Telefon und Fernsehen. Und für nicht wenige Kunden ist gerade letzteres ausschlaggebend, denn längst nicht alle Stadtteile sind mit Kabelfernsehen versorgt oder können einen DVBT-Empfänger nutzen.

Der Ausbau und der Hausanschluss erfolgen zusammen, so dass nicht mehrmals aufgegraben werden muss. Nach Möglichkeit wird der Hausanschluss nicht aufgegraben, sondern mit einer sogenannten Bodendurchschlagsrakete verlegt. Das nur sechs Millimeter dünne Kabel enthält zwei Glasfasern: eines für Telefon und Internet und eines für Fernsehen.

Weitere Infos unter www.buchholz-digital.de