Die Grünen in Rosengarten wollen erst abwarten, ob es zur neuen Tarifzoneneinteilung für Buchholz kommt. Dazu soll es zunächst ein Gutachten geben. Mit dem Ergebnis wird Mitte 2015 gerechnet.

Klecken Eigentlich war alles zu Ende gedacht. Der Mangel an Parkplätzen am Bahnhof Klecken für die Pendler sollte endlich mit einem neuen Park-and-Ride-Parkplatz mit 100 Stellplätzen an der Bürgermeister-Glade-Straße östlich der Bahn behoben werden. Sowohl eine Anbindung an die Kreisstraße 12 und an den Bahnsteig war dafür geklärt.

Heute Abend, 19 Uhr, sollte der Bau- und Planungsausschuss im Sitzungssaal des Rathauses, Bremer Straße 42, in Nenndorf die konkrete Planung anschieben. Soweit der Plan.

Doch jetzt grätschen die Grünen und die Linken dazwischen. Grünen-Fraktionsmitglied und zweiter stellvertretender Bürgermeister Volkmar Block hat für die Gruppe Die Grünen/die Linke beantragt, die Planung und den Bau des Park-and-Ride-Platzes in Klecken aufzuschieben.

Als Grund gibt er die angepeilte neue Einteilung der HVV-Tarifzonen von Buchholz an. Bislang ist die Stadt Buchholz im Tarifring D eingestuft, Klecken aber liegt im Tarifring B – im günstigen Hamburger Großbereich.

Wer von Klecken statt von Buchholz nach Hamburg fährt, zahlt deshalb halb so viel. Um die Fahrkosten zu sparen, fahren einige Pendler aus Buchholz extra nach Klecken und steigen dort in die Bahn. Block glaubt, eine günstigere Tarifzone für Buchholz würde die Zahl der Autofahrer deutlich senken, die den Park-and-Ride-Parkplatz in Klecken nutzen.

Das solle unbedingt bei Planung und Bau weiterer Park-and-Ride-Parkplätze berücksichtigt werden, sagte Block. „Wir müssen mit den finanziellen Mitteln und der Ressource Boden in der Gemeinde sparsam umgehen“, so Block.

Laut Verwaltungsvize Rainer Alka machten die Pendler aus Buchholz allerdings nur acht Prozent aus. Zudem dauert es noch bis klar ist, ob es zu einem neuen Tarifgefüge kommt. Der HVV lässt derzeit im Auftrag des niedersächsischen Verkehrsministeriums ein Gutachten erstellen, um zu errechnen, wie hoch die Mehrkosten für eine neue Zoneneinteilung wären. Erst Mitte des Jahres rechnet der Verkehrsverbund mit dem Ergebnis.

Doch die Zeit drängt. Das notarielle Kaufangebot für die Fläche an der Bürgermeister-Glade-Straße besteht nur noch bis Juni. Hinzu kommen die Zustände am Bahnhof, die sowohl die Autofahrer als auch die Anwohner nerven. Eine Untersuchung der Gemeinde Rosengarten ergab schon vor drei Jahren, dass 200 Pendler ihre Fahrzeuge am Bahnhof abstellen.

Die Park-and-Ride-Fläche hat aber nur Platz für 140 Autos. Deshalb klagen Anwohner regelmäßig über wild parkende Autofahrer, die ihre Fahrzeuge vor Grundstückseinfahrten und auf Grünflächen abstellen. Für die Pendler wird die Parkplatzsuche zur täglichen Nervenprobe.

Das hat sich offenbar auch nicht geändert, nachdem Rewe-Markt-Inhaber Kristof Burmeister 35 seiner Parkplätze abgezwackt und für die Pendler zur Verfügung gestellt hat. „Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagte Bürgermeister Dirk Seidler. „Wir haben immer noch das Problem, dass vor dem Bahnhof widerrechtlich geparkt wird.“

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Nachfrage nach den Parkplätzen noch steigen wird, weil immer mehr vom Auto auf die Bahn umsteigen werden. Sie stellen deshalb in den Raum, nicht nur 100 Stellplätze, sondern gleich 145 Parkplätze zu schaffen. Volkmar Block von den Grünen hat da eine andere Sichtweise. „Das Katastrophenszenario, das da ständig gemalt wird, trifft nicht zu“, sagte er.

Er sei öfter hingefahren, um sich ein Bild zu machen und hat hier und da Autos gesehen, die zwischen Bäumen abgestellt waren, von unhaltbaren Zuständen könne aber keine Rede sein. Er spricht sich dafür aus, den Parkplatz zu beaufsichtigen, um so das wilde Parken einzudämmen. Außerdem wollen die Grünen Gebühren für das Parken erheben.

Für Block ist es nicht nachvollziehbar, dass die Gemeinde für viele Dienstleistungen wie etwa Kinderbetreuung Gebühren erhebt, aber nicht für die kostenträchtige Bereitstellung von Park-and-Ride-Plätzen. Block weiß, dass es heute Abend schwierig wird, die bunte Mehrheit von seinem Vorhaben zu überzeugen, da die Geduld der Anwohner und Pendler so ziemlich am Ende ist.

Sie warten schon seit Jahren auf eine Lösung. Lange stand im Raum, die bestehende Park-and-Ride-Fläche zu erweitern. Doch die Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer, die der vorherige Amtsträger Dietmar Stadie führte, zogen sich hin und scheiterten am Ende.