Anders als sonst endete der Laternenumzug der Schützengilde nicht auf dem Schwarzenberg, da sich dort die provisorische Flüchtlings-Erstaufnahme befindet. Die Schützen beschlossen sie sich an er Harburger Willkommenskultur zu beteiligen.
Harburg. „Mein Licht ist schön, könnt ihr es sehn? Rabimmel, rabammel, rabumm", sangen Kinder und Eltern in Eißendorf, Heimfeld und Wilstorf gleichzeitig, als sie sich in Richtung Harburger Rathaus in Marsch setzten etwas später setzten auch die ein, die beim größten Laternenumzug Hamburgs den kürzesten Weg – vom Herbert-Wehner-Platz aus – gingen. Insgesamt waren es 5000 Menschen, die der Einladung der Schützengilde gefolgt waren.
„Ich trag mein Licht, ich fürcht’ mich nicht. Rabimmel, rabammel, rabumm“: Anders als in den vergangenen Jahrzehnten kamen die vier Umzugs-Säulen nicht auf dem Schwarzenberg zusammen, da sich dort die neue provisorische Flüchtlings-Erstaufnahme befindet. Das bedauerten die Schützen bei der Vorbereitung nur kurz, dann beschlossen sie sich an er Harburger Willkommenskultur zu beteiligen. In den Tagen vor dem Umzug hatten Gilde-Patron Enno Stöver und Helfer die Kinder aus der Unterkunft eingeladen, mitzukommen und hatten Laternen mitgebracht. Anscheinend hatten die Schützen dabei jedoch nicht bedacht, dass so ein Lampion bei keinem Kind länger hält, als ein paar Stunden. Jedenfalls kamen die Flüchtlingskinder und ihre Eltern zwar gerne mit zum Umzug, von den Laternen waren jedoch kaum noch welche übrig. Den Kindern machte es nichts aus. Sie hatten auch so ihren Spaß.
„Laternenlicht, verlösch mir nicht. Rabimmel, rabammel, rabumm": Mindestes die Hälfte der Laternen, die die Kinder trugen, war selbst geastelt. Im Zuge es verkaufsoffenen Sonntags hatten sowohl die Harburg-Arcaden, als auch das Phoenix-Center Latenenbastelkurse für die kleinsten Kunden angeboten. Zum Shopping-Sonntag war die Innenstadt voll mit Menschen. Schon m Sonntagnachmittag hatte City-Managerin Melanie-Gitte Lansmann positive Bilanz gezogen, am Montagmorgen zog Phoenix-Center-Manager Thomas Krause nach: „Wir hatten brillant zu tun“, freut er sich. „In den fünf verkaufsoffenen Stunden hatten wir 30000 Besucher im Center. Das nützte natürlich nicht nur unseren Einzelhändlern, sondern auch der Wohltätigkeitsaktion des Lions Club zugunsten des Treffpunktes Sandbek“.
„Wie schön das klingt, wenn jeder singt! Rabimmel, rabammel, rabumm“: Während der Rathausplatz sich füllte, sorgten zehn Spielmannszüge für akustische Stimmung. Zwei Stelzenläuferinnen mit von innen leuchtenden Pluder-Röckchen und -Hüten versetzten die Kinder durch den Farbwechsel ihrer Unterrock-LEDs in Staunen und die Eltern ins Schwärmen. Der Höhepunkt desUmzuges sollte aber erst noch kommen: Fast pünktlich um 19 Uhr begann der Himmel über Harburg zu leuchten, zu knallen und zu knattern. Das Höhenfeuerwerk zum Ende des Umzuges hat eine lange Tradition, entlockt den Kindern jedoch jedes Jahr aufs Neue zahlreiche „Aaah!"s und „Ooohhh!"s
„Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus. Rabimmel, rabammel, rabumm“: Am Ende des Tages ewaren alle zufrieden. Citymanagerin Lansmann kündigt vor lauter Vorfreude schon den nächsten verkaufsoffenen Sonntag an: Am 4. Januar können die Harburger die Geschenkgutscheine aus den Weihnachtsumschlägen holen und in Ware verwandeln. Die Schützengilde konnte sich schon mal mit dem Rathausplatz anfreunden, denn es ist gut möglich, dass die Not-Erstaufnahme auch im nächsten Sommer noch auf dem eigentlichen Festplatz steht. Nur eines fehlte älteren Harburgern. Einst endete der Laternenumzug an der Brauerei. Dort gab es immer Freibier. Aber das war früher.