Untersuchung von Baulandpotenzial: FDP will Vorschläge am Stadtrand und im Zentrum zügig umsetzen – Ostring-Planung ist kein Hindernis für künftige Entwicklung im Osten der Stadt

Buchholz. Die Buchholzer FDP-Fraktion macht Druck in Sachen Bauland: Nachdem die Verwaltung das Flächenpotenzial untersucht hat, sollen nach dem Willen der Liberalen Gebiete im Westen, im Osten und im Zentrum zügig entwickelt werden. Zugleich sollten Flächen im Besitz der Stadt nicht gegenüber privaten Flächen bevorzugt werden. In Buchholz gibt es so gut wie keine Bauplätze mehr, insbesondere für Einfamilien- und Reihenhäuser. Aber auch mehr kleine Wohnungen für Singles – egal ob jung oder alt – und Geringverdiener sind derzeit Mangelware.

Untersucht wurden 40 Flächen in der Kernstadt und den Ortschaften. Viele davon sind schon länger in der Diskussion. Die FDP kritisiert, dass aufgrund des ISEK-Prozesses (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) derzeit keine Flächen entwickelt werden, räumt aber ein, dass mit dem Untersuchungsbericht nun die Grundlage vorhanden ist. Im Antrag wird gefordert, zunächst folgende Flächen zu entwickeln:

Bremer Straße: Beiderseits gibt es am Ortsausgang Steinbeck Flächen, der südliche Teil davon ist im Besitz der Stadt. Auch SPD und Grüne möchten dieses Gebiet entwickeln – sie hatten dies vor gut einem Jahr bereits beantragt, verbunden mit der Forderung, Familien mit Kindern beim Kauf Rabatt zu gewähren.

Innenstadt: Entlang der Schaftrift liegt ein B-Plan bereits zur Abstimmung vor, er betrifft die unmittelbare Nachbarschaft zum Schulzentrum. Weiteres Potenzial gibt es aber auch am westlichen Ende der Schaftrift.

Östliche Kernstadt: Zwischen Bendestorfer Straße und Lüneburger Straße gibt es großflächige Bereiche, die ebenfalls überwiegend im Stadtbesitz sind. Damit würde die Wohnbebauung deutlich an den geplanten Ostring heranrücken. Wäre das am Ende ein Hindernis? „Nein“, betont FDP-Fraktionschef Arno Reglitzky. „Die Verwaltung selbst hat diese Areale als fußläufig zur Innenstadt liegende Flächen ins Spiel gebracht.“ Hier könnten nicht nur Einfamlienhäuser entstehen, sondern auch Geschosswohnungsbau. Es sei auch nicht vorgesehen, diese Siedlungen dann an den Ostring anzubinden, „weil er keine Erschließungsstraße werden soll, sondern Kreisstraße wie geplant.“ Wie berichtet, ist der Landkreis Harburg bei der Planung einen kleinen Schritt vorangekommen: Das Oberverwaltungsgericht hat dem Widerspruch des Landkreises gegen den vom Verwaltungsgericht aufgehobenen Planfeststellungsbeschluss stattgegeben. Über die Zukunft der Umgehungsstraße wird nun wahrscheinlich in einem Mediationsverfahren entschieden.

Weiterhin unklar ist dagegen die Zukunft der Rütgersfläche südlich der Bahn. Obwohl das Gelände innenstadt- und bahnhofsnah gelegen ist und damit äußerst attraktiv, passiert hier seit Jahren nichts, weil dort immer noch Schadstoffe aus der früheren Eisenbahnschwellenproduktion im Boden liegen. Wie der Landkreis Harburg bestätigt, stellt Rütgers derzeit in enger Absprache mit dem Kreis einen Sanierungsplan auf, für den weitere Bodenuntersuchungen notwendig sind.

Viele Flächen in dem Untersuchungsbericht sind „alte Bekannte“, etwa das Gelände des ehemaligen Autohauses Hillmer an der Soltauer Straße. „Hier liegt eine Konzeption vor, die ebenfalls mit Hinweis auf das ISEK zurückgestellt wurde“, informiert Reglitzky. Auch das Areal der Senator Technology in Sprötze (auch bekannt als Ritscher-Gelände) ist schon seit längerem als künftiges Bauland im Gespräch. Der Standort des städtischen Bauhofes wurde von Rot-Grün zur Entwicklung vorgeschlagen. Das Hauptproblem hierbei ist, dass für den Bauhof ein Ersatzstandort gefunden werden müsste und der Umzug entsprechend teuer würde.

Arno Reglitzky hofft, dass trotz des noch nicht abgeschlossenen ISEK – für ihn „ein Moratorium“ – zügig Flächen entwickelt werden. „Ich verstehe nicht, dass öffentliche und private Flächen nicht die gleichen Prioritäten haben.“

Im Rahmen des ISEK ist ermittelt worden, dass die Zahl der über 65-Jährigen wächst und es künftig mehr, aber dafür kleinere Haushalte geben wird. 2100 bis 2500 zusätzliche Wohnungen werden benötigt. Bei der Baulandentwicklung soll Nachverdichtung Priorität haben, das Zusammenwachsen von Ortschaften soll verhindert werden.