Dass die Unterbringung von Flüchtlingen zu den drängendsten Problemen der Stadt gehört, wird niemand ernsthaft bezweifeln.
Allein in Harburg gibt es drei Runde Tische zum Thema, zwei Bürgerinitiativen – und der Erste Bürgermeister war auch schon da, um sich ganz persönlich ein Bild von der Situation „vor Ort“ zu machen.
Die Einbeziehung der Bürger lässt dennoch unverändert zu wünschen übrig. In viele Entscheidungen sind sie nach wie vor nicht eingebunden und werden dann allzu oft vor vollendete Tatsachen gestellt.
Angesichts der sich täglich weiter zuspitzenden Situation sind besondere Maßnahmen und deutlich verkürzte Genehmigungsverfahren dringend geboten. Sie müssen aber dennoch besser und umfassender kommuniziert werden. Zum einen, um eine möglichst große Akzeptanz auch für unpopuläre Entscheidungen zu schaffen. Zum anderen, um die bei vielen Harburgern vorhandene Hilfsbereitschaft als integrativen Faktor für die Herkulesaufgabe nutzen zu können.
In diesem Sinne müssen die Bürger Harburgs ihre Fragen nicht nur stellen dürfen, sie müssen auch Antworten bekommen. Was die Vertreter der Bürgerinitiativen in dieser Hinsicht in der jüngsten Bezirksversammlung zu hören bekamen, war einmal mehr völlig unzureichend.
Das Thema Bürgerbeteiligung müssen Behörden, Bezirksamt und Bezirkspolitik viel ernster nehmen.