Zwei Jahre Bauzeit, 52 Millionen Euro Kosten – die Neue Zentrale Notaufnahme des Asklepios Klinikums Harburg bietet ab sofort eine noch bessere medizinische Versorgung für den Hamburger Süden.

Harburg. In Sachen gesundheitliche Versorgung ist das Asklepios Klinikum Harburg einen großen Schritt weitergekommen. Gestern wurde die Neue Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Hauses offiziell von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks eingeweiht.

In ihrer Rede wies die Senatorin auf die Bedeutung der Klinik im Hamburger Süden hin, die nicht nur den Harburgern eine medizinische Rundumbetreuung biete, sondern auch für viele Menschen aus dem Landkreis Harburg eine Anlaufstation sei.

„Wir haben in Hamburg eine gute Versorgung, und wollen die Stadt als Gesundheitsmetropole für den Norden weiter ausbauen“. Den Schwerpunkt sieht sie dabei in der Spezialisierung der Kliniken. In diesem Sinne habe der Asklepios-Konzern in Harburg alles richtig gemacht, denn „fast zehn Prozent aller Notfallpatienten in Hamburg werden hier in Harburg versorgt“.

Anschließend schritt die Senatorin gemeinsam mit ihrer kleinen Gastpatin, der achtjährigen Finja Fischer aus Buxtehude, zur Tat und warf gekonnt, wie bei einer Schifftaufe, eine Flasche Champagner gegen einen Eingangspfeiler.

52 Millionen Euro hat die ZNA verschlungen, davon beteiligte sich die Stadt Hamburg mit 30 Millionen Euro, 22 Millionen Euro finanzierte der Asklepios-Konzern. Im Neubau befinden sich 23 000 Quadratmeter Fläche, verteilt auf sechs Stockwerke.

Große Fenster gliedern die Fassade, Patienten haben einen schönen Blick ins Grüne, in den oberen Etagen können sie sogar die Aussicht auf den Hafen genießen. Der Bau mit Tiefgarage und neuem Eingangsbereich verfügt über eine deutlich vergrößerte Zentrale Notaufnahme, neue Herzkatheterlabore, Computer Tomografen, sowie eine hochmoderne Intensivstation für 60 Patienten.

Ganz neu und der erste seiner Art in Harburg ist der Hybrid-Operationssaal. Er verfügt über ein vollwertiges kardiologischen Herzkatheterlabor in Verbindung mit einem Operationssaal, damit sind jetzt neue, komplexe Behandlungsmethoden möglich. Im Hybrid-OP können Radiologen, Kardiologen und Angiologen bei Eingriffen am Herz und Gefäßsystem gleichzeitig diagnostizieren und behandeln. Damit ist erstmals das gleichzeitige Zusammenarbeiten mehrerer medizinischer Disziplinen möglich.

Rund 120 Notfallpatienten werden im Schnitt jeden Tag im Harburger Asklepios Klinikum versorgt, die Zentrale Notaufnahme mit verdoppelter Fläche bietet genug Potenzial, um weiter zu wachsen. Ab sofort gibt es zwei Wartebereiche, zwei Schockräume mit Anbindung zum Computertomografen, ein Gipsraum, zwei OP, 13 Behandlungsräume, zwei Beobachtungsräume, eine HNO-Einheit und eine urologische Einheit für Notfälle.

Acht Millionen Euro wurden in neue Medizintechnik investiert, davon fallen allein drei Millionen Euro auf den Bereich Röntgen. Auf dem Dach der ZNA ist der Hubschrauber-Landeplatz, über dessen Lage sich vor allem die Anwohner rund um das Asklepios-Klinikums freuen dürften. Geplant war der Landeplatz zunächst ebenerdig vor dem Krankenhaus.

Um die Menschen, die in der näheren Umgebung wohnen, vor zu viel Lärm und Staub zu schützen, wurde der Landplatz in die Höhe versetzt, zwei Helikoptern können jetzt auf dem Dach der NZA gleichzeitig landen.

Der erste Stock der ZNA ist komplett von der Intensivmedizin belegt. Hier befinden sich auch die intensivmedizinischen Betten des Beatmungszentrums des Hauses. Damit treibt Asklepios in Harburg den Aufbau des Zentrums zu größten deutschen Einrichtung seiner Art weiter. Eine Etage höher, im zweiten Stock, ist jetzt die Klinik für Neuromedizin untergebracht.

Die dazugehörenden Abteilungen Neurologie, Wirbelsäulen- und Neurochirurgie sowie neurologische Frührehabilitation sind jetzt ganz nah beieinander angesiedelt und können noch enger vernetzt arbeiten.

Im dritten Obergeschoss befindet sich die medizinische Klinik mit den Fachabteilungen, Kardiologie und Nephrologie, in der Erkrankungen der Niere behandelt werden. Außerdem gibt es zehn Plätze für Dialysepatienten. Eine Etage höher befindet sich das Bauchzentrum, in dem Gastroentereologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie und Gynäkologie Hand in Hand arbeiten.