Patienten in der südlichen Hamburger Metropolregion werden in Zukunft ärztlich besser versorgt sein als bisher. Die Asklepios Klinik und die Helios Mariahilf Klinik sind künftig Zentren für Herz- und Sportverletzungs-Chirurgie.

Harburg. Mit Gesundheitsinsel, Gesundheitszentrum und neuen Praxen in Harburgs Innenstadt hat sich die ärztliche Versorgung für Patienten aus der südlichen Hamburger Metropolregion in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Und auch die beiden großen Harburger Krankenhäuser, die Asklepios Klinik am Eißendorfer Pferdeweg 52 und die Helios Mariahilf Klinik an der Stader Straße 203, setzen derzeit Zeichen mit Neubauten und Einrichten neuen Spezialabteilungen.

Während die Asklepios Klinik ihren Neubau, das gut 50 Millionen Euro teure „Haus 1“, weitgehend fertig gestellt hat und im September offiziell in Betrieb nehmen will, ist die Helios Mariahilf Klinik mit ihrem 42 Millionen Euro teuren Neubau voraussichtlich im Herbst 2015 soweit. Parallel zu den Neubauaktivitäten laufen bei Helios intern auch Anpassungen an die fachliche Ausrichtung. So hat sich jetzt die unfallchirurgische Abteilung auch auf typische Sportverletzungen spezialisiert.

Das Expertenteam um den ärztlichen Leiter Dr. Udo Brehsan kündigt an, Sportlern und Sportvereinen aus Hamburg eine individuelle Betreuung bieten zu wollen. Die Sektion für arthroskopische Chirurgie und Sportmedizin ist spezialisiert auf minimalinvasive, gelenk- und knochenschonende Behandlungsschritte, sodass auch eine zeitgerechte Heilung und Wiederherstellung erzielt werden kann.

Beim Sport ereignen sich nach Erkenntnissen der Fachärzte viele Unfälle, von der ausgekugelten Schulter bis zum verdrehten Knie. Die Verletzungen sind oft schwerwiegender als zunächst angenommen und können körperliche Einschränkungen mit sich bringen. Dr. Udo Bresahn: „ Umso wichtiger ist es, schnell zu diagnostizieren und zu therapieren, um Beschwerden zu stoppen, optimale Ergebnisse zu erzielen und Folgeschäden einzudämmen und vor allem zu verhindern.

Brehsan hat über viele Jahre namhafte Spitzensportler am Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder versorgt, war Mannschaftsarzt der Frauen-Bundesligamannschaft des Frankfurter Handballclubs und hat an der Helios Mariahilf Klinik in Harburg den Bereich Sportmedizin aufgebaut. Brehsan: „Gerade für die vielen Sportvereine nicht nur im Hamburger Südraum schafft das Krankenhaus damit einen ersten Anlaufpunkt.

So erhalten die Sportler des Hamburger Judo-Bundesligavereins bereits eine individuelle Betreuung. Zudem versorgt Assistenzarzt Dr. Nils Farhan die Damenhockeymannschaft des Hamburger Vereins Der Club an der Alster.“

In der Asklepios Klinik sind vor wenigen Tagen in dem nach zweijähriger Bauzeit weitgehend fertiggestellten „Haus 1“ erste Abteilungen in Betrieb genommen worden, zuerst die neue Zentrale Notaufnahme (ZNA), die beispielsweise mit einer sogenannten „Chest Pain Unit“ auf Patienten mit Brustschmerzen und Verdacht auf Herzinfarkt eingerichtet ist.

Die Abteilung ist direkt mit weiteren Herz-Fachabteilungen verbunden, die mit modernster Technik ausgestattet sind. Speziell geschulte Kardiologen und Assistenzkräfte sind rund um die Uhr einsatzbereit.

Die Kardiologie zählt etwa 1500 Herzkathetereingriffe, 50 kathetergestützte Herzklappeneingriffe und hochmoderne Echokardiographie mit etwa 6.000 Untersuchungen. Die neue Herzchirurgie im Haus 1 wird voraussichtlich zum 1. Oktober in Betrieb genommen. Harburg wird Herzzentrum.

Privatdozent Dr. Wolf Meyer-Moldenhauer, Ärztlicher Direktor des Asklepios Klinikums Harburg, freut sich über den Neubau und die verbesserten Möglichkeiten in der Versorgung der Patienten. „Als Maximalversorger in der Region Süderelbe ist es wichtig, dass wir unsere Patienten optimal behandeln können. So sind etwa die beiden Schockräume mit Anschluss an modernste bildgebende Verfahren bestens für die Versorgung schwerverletzter Patienten ausgelegt“, sagt er.

Die neue ZNA bietet mit den beiden Schockräumen und zwei Wartebereichen eine direkte Anbindung zum Computertomographen. Daneben befinden sich ein Gipsraum, ein aseptischer Operationsraum, 13 Behandlungsräume , zwei Beobachtungsräume sowie Behandlungseinheiten für Notfälle im Bereich Hals-Nasen-Ohren sowie Urologie. Die ZNA behandelt täglich etwa 120 Notfälle täglich.

In der Asklepios Klinik werden rund 76.000 Patienten pro Jahr versorgt. Das neue, fünfgeschossige Haus 1verfügt auf dem Dach über einen Landeplatz für zwei Hubschrauber. Patienten können von dort auf kurzem Weg in die ZNA gebracht werden. In den kommenden wird die Klinik noch weiter ausgebaut und modernisiert.