Für das 8,5 Millionen Euro teure Fachmarktzentrum haben Bürgermeister Dietmar Stadie und der Chef der Projektgesellschaft den Grundstein gelegt. Bis zum Frühjahr 2015 sollen die Gebäude fertig sein. Größter Mieter ist Aldi.
Nenndorf Mitten in der künftigen Außenwand des K+K Schuh-Marktes hatten die Maurer eine Mulde für die Kupferrolle freigelassen. Polier Jürgen Vielhauer hatte Zement bereitgestellt, Bürgermeister Dietmar Stadie nahm die Maurerkelle in die Hand und Bauherr Holger Blank, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Fachmarktzentrum Rosengarten, half ebenfalls mit. Rasch war dann die Hülse als Grundstein für das neue Nenndorfer Fachmarktzentrum in der Wand versenkt und eingemauert. Sie enthält den Lageplan mit Grundrisszeichnungen, eine Ansicht der Gebäude, die Kopie der Baugenehmigungen, alle deutschen Euromünzen sowie die aktuellen Ausgaben der örtlichen Zeitungen, unter ihnen das Abendblatt. Mit dem symbolischen Akt konnte Blank am Freitag einen weiteren Schritt auf dem Weg zu dem neuen Einkaufszentrum abhaken. Wenn alles gut geht, will er die Gebäude am 1. April 2015 in Betrieb nehmen.
Wer dort künftig seine Waren anbieten wird, ist weitgehend klar. Auf dem insgesamt 16.500 Quadratmeter großen Areal haben Blank und die beiden Projektentwickler Reiner Lütthans und Dietmar Link von der Bremervörder L&L Immobilienprojekt UG bereits mit einer Reihe von Mietern feste Verträge abgeschlossen. Neben K+K sind das ein Drogeriemarkt von dm, der Getränkemarkt Hol´ab!, Takko und Kik als Anbieter von Bekleidung und eine Apotheke. Der größte Kunde aber ist Aldi, das von nebenan auf die neue Fläche wechseln wird. Nachbar Edeka wird dann die bisherigen Räumlichkeiten des Discounters übernehmen. 1600 der 5500 Quadratmeter Nutzfläche hat sich Aldi gesichert. 4000 Quadratmeter des gesamten Areals sind zudem für Grünflächen reserviert, zu denen auch ein Regenrückhaltebecken gehört. Nach ersten Schätzungen dürften in den Zentrum rund 100 neue Arbeitsplätze entstehen.
Das neue Einkaufszentrum wird über den inzwischen weitgehend fertig gestellten Kreisel mitten im Ort zu erreichen sein. Allein 155 Stellplätze sollen dort neu gebaut werden. Zusammen mit denen vor Edeka rechnet Blank mit 350 Plätzen. Insgesamt hat die Projektgesellschaft in die Neubauten und das Grundstück 8,5 Millionen Euro investiert. Das gesamte Areal soll auch nach der Fertigstellung langfristig in ihrem Besitz bleiben.
Zufrieden mit der Erweiterung der Einkaufsmöglichkeiten in Nenndorf äußerte sich Bürgermeister Stadie. „Ich gratuliere Ihnen“, sagte er zu den Mitarbeitern der Stader Baufirma Lindemann, den Architekten sowie den Vertretern der finanzierenden Sparkasse Harburg-Buxtehude. „Aber ich gratuliere auch uns.“ Damit meinte er die Verwaltung und die politischen Gremien der Gemeinde. „Durch überparteiliche Vernunft haben wir ein überzeugendes Konzept realisieren können und es ist uns zudem gelungen, die Bürger umfangreich mit einzubeziehen.“ Stadie verwies aber auch darauf, dass bereits seit 2001 Konzepte für das Gebiet diskutiert wurden. „Was sollte hier nicht alles hinkommen, von der Pferdeklinik bis zum Altenheim“, erinnerte sich der Bürgermeister, als sich gegen 12 Uhr sogar die Sonne durch die zunächst grauen Wolken am Himmel kämpfen konnte. Nun ist es ganz anders gekommen.
„Als Anfang Juli zum ersten Mal die Bagger anrückten, war das für mich schon aufregend“, sagte Blank in seiner Begrüßungsrede. „Aber es gab zum Glück keine unerwarteten Funde, weder verseuchte Erde noch historische Ruinen“, so der Geschäftsführer. So werde nun „ein Traum Wirklichkeit, für den wir selbst etwas getan und andere begeistert haben.“ Gesucht werde derzeit noch ein Name für das Zentrum. „Vorschläge nehmen wir noch an.“
Noch etwas jedoch fehlt in Nenndorf. Nämlich ein Mieter für 350 Quadratmeter Fläche direkt am Kreisel, die auch noch einmal auf verschiedene Geschäfte aufgeteilt werden könnten. Von einem ersten Interessenten hatte sich die Projektgesellschaft wieder getrennt. Nun gibt es zwar mehrere Interessenten, entschieden ist aber noch nichts.
„Wir nehmen noch Bewerbungen entgegen“, sagte Projektentwickler Link. Möglicherweise aber könnte das Ensemble des Einzelhandels noch um ein Café ergänzt werden.